Die Mensa musste geschlossen werden. Nun plant die Stadt einen Neubau für rund 456.000 Euro, der Rat muss noch zustimmen.
Schimmel in SchulmensaDas sind die neuen Pläne für die Burgschule in Frechen

Die maroden Schulmensa-Container auf dem Gelände der Burgschule müssen wegen Schimmel abgebaut und entsorgt werden.
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Schon oft sind die Mensacontainer auf dem Gelände der Burg-, Steinzeug- und ehemaligen Anne-Frank-Schule in die Kritik geraten: Undichte Dächer, instabile Fundamente und die Angst der Elternschaft vor Schimmel machten immer wieder Arbeiten an einzelnen Containern und dem Dach nötig.
Frechen: Schimmelpilzsporen bei Raumluftmessungen nachgewiesen
Nun ist klar: Die Sorge der Eltern war berechtigt. Raumluftmessungen in den Herbstferien hatten einen erhöhten Gehalt an Schimmelpilzsporen ergeben, seit dem 9. September ist die Mensa komplett geschlossen. Das Schicksal der Container ist jetzt endgültig besiegelt: Sie müssen entsorgt werden.
In der Vorlage zur Sitzung des Schul- und Kulturausschusses am vergangenen Dienstag erläuterte die Verwaltung: „Die Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass es sich bei den schwarzen Ablagerungen auf den Bodenbelägen um einen Schimmelbefall handelt. Dieser erstreckt sich laut Gutachten über mehrere Teilbereiche der Bodenflächen und kann auch in der darunterliegenden Bodenkonstruktion vorhanden sein.“
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Aus Sicherheits- und Gesundheitsgründen kann der Mensabetrieb in den Containern nicht fortgeführt werden
Das Fazit der Stadt: Die gesundheitlich unbedenkliche Nutzung der Containeranlage als Mensa sei nicht mehr gegeben. Aus Sicherheits- und Gesundheitsgründen könne der Mensabetrieb dort nicht mehr fortgeführt werden.
Der Konrektor der Burgschule, Thorsten Büch, bemängelt das Vorgehen: „Der Stadt war jedoch seit Jahren bekannt, dass das Dach undicht ist. Die wiederholten Hinweise der betroffenen Schulen auf die zunehmenden Schäden durch eindringendes Wasser wurden aus unserer Sicht nicht ausreichend aufgegriffen, um eine nachhaltige Lösung zu erreichen.“
Container wurden 2015 angeschafft
Die Container wurden 2015 in der ersten Flüchtlingswelle von der Stadt erworben. Die rund 380 Quadratmeter große Mensa-Container-Anlage diente als Interimslösung, um für die Kinder der Burgschule eine Mittagsverpflegung zu ermöglichen. Sie sind aktuell wegen Sanierungsarbeiten an ihren Schulgebäuden an die ehemalige Anne-Frank-Schule ausgelagert.
Die derzeitige Situation ist für uns äußerst unbefriedigend. Die Räumlichkeiten sind nur unzureichend und notdürftig ausgestattet. Die Essenssituation ist stark beengt und für Kinder wie Mitarbeitende auf Dauer nicht zumutbar
Ihr Rückzug an den alten Standort wird laut Stadt voraussichtlich erst in acht Jahren möglich sein. Die Burgschüler essen nun ihrer alten Mensa sowie in einem Raum im Souterrain des alten Schulgebäudes. Auch für die Schüler der neuen Steinzeugschule, die sich das Interimsgebäude mit der Burgschule teilt, gilt diese Regelung.
„Die derzeitige Situation ist für uns äußerst unbefriedigend. Die genutzten Räume sind weder von ihrer Größe noch von ihrer Ausstattung her für zwei Schulen geeignet. Die Räumlichkeiten sind nur unzureichend und notdürftig ausgestattet. Die Essenssituation ist stark beengt und für Kinder wie Mitarbeitende auf Dauer nicht zumutbar“, bemerkt Büch.
Lunchpakete im Klassenzimmer
Anfangs wurden die Kinder laut der Schulpflegschaftsvorsitzenden der Burgschule, Verena Drüg, mit Lunchpaketen versorgt und mussten in ihren Klassenräumen essen. Schon im September kritisierte Drüg: „Viele Eltern sind nach der langen Sanierungsphase der Mensa mit entsprechenden Einschränkungen auf dem Schulhof nun sehr enttäuscht, dass die neu eröffnete Mensa bereits mehrfach von Wassereinbrüchen betroffen war.“
Ursprünglich war die Stadt davon ausgegangen, den Schaden beheben zu können. Ein provisorisches Dach als Überbau sollte die Mensa schützen. Es wurde am 23. September aufgebaut, dann aber wieder demontiert.
Der Rat soll die Neuanschaffung im Dezember beschließen
„Die zwischenzeitlichen Maßnahmen, wie etwa das Gerüst mit Überdachung, haben nicht nur erhebliche Kosten verursacht, sondern auch den Schulbetrieb massiv eingeschränkt. Wichtige Räume und Bereiche des Schulhofs mussten zeitweise gesperrt werden“, kommentiert Büch.
Die Verwaltung hat dem Ausschuss nun drei Varianten als Ersatz vorgestellt und empfiehlt klar den Kauf von neuen Containern - vor ihrer Miete oder der Einrichtung einer neuen Mensa im Souterrain. Haushaltsmittel dafür sollen für 2026 bereitgestellt werden, der Rat soll die Neuanschaffung in seiner Sitzung am 16. Dezember beschließen.
„Dass nun – nachdem die Schulen auf eine Schimmelmessung gedrängt haben – von der Verwaltung ein Ersatzbau vorgeschlagen wird, begrüßen wir ausdrücklich. Dieser Schritt war längst überfällig“, wertet der Konrektor. Die Mensasituation müsse endgültig und dauerhaft geregelt werden, ein vollwertiger Ersatzbau am bisherigen Standort sei notwendig.
Neue Nutzfläche von 200 Quadratmetern
Die von der Stadt favorisierte Variante sieht vor, die vorhandenen Container abzubauen und zu entsorgen. Anschließend soll eine neue Containeranlage mit einer Nutzfläche von rund 200 Quadratmetern gekauft und errichtet werden.
Die Kosten für diese Variante schätzt die Stadt „aus Erfahrungswerten und nicht auf konkret durchgeführten Preisabfragen“ auf eine Summe von rund 456.000 Euro. Dabei entfallen knapp 200.000 Euro auf die Kaufkosten, der Rest auf Demontage und Entsorgung, Arbeiten an den Fundamenten sowie die Montage- und Planungskosten.

