Drei Jahre nach BaubeschlussArbeiten an der neuen Hürther Feuerwache beginnen

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So soll die große Feuer- und Rettungswache an der Luxemburger Straße einmal aussehen.

So soll die große Feuer- und Rettungswache an der Luxemburger Straße einmal aussehen.

Hürth – Feuerwehrleute haben es meist ziemlich eilig, das weiß auch Stadtbrandmeister Michael Mund. Wenn die Alarmglocke schrillt, geht es um Minuten. Doch bei der Erweiterung der Feuer- und Rettungswache an der Luxemburger Straße in Hermülheim mussten der Feuerwehrchef und seine Leute viel Geduld aufbringen. Schnell wie bei der Feuerwehr ging dabei nichts: Erst drei Jahre nach dem Baubeschluss wurden am Mittwoch die Spaten in den Baugrund gestochen.

In dreieinhalb Jahren soll an der Luxemburger Straße ein dreigeschossiger, massiver Stahlbetonbau mit vorgehängter Mauerwerkfassade und einer Nutzfläche von 6650 Quadratmetern entstehen, dreimal so viel wie bisher.

Geplant hat die Wache eine Arbeitsgemeinschaft der Büros agn und Gatermann + Schossig (heute Supergelb Architekten), die mit dem Entwurf einen Wettbewerb gewann. Darin werden eine Halle für 40 Feuerwehrautos, Büros, Schulungsräume, Werkstätten, Aufenthalts- und Schlafräume untergebracht, dazu eine Schlauchwaschanlage und eine Atemschutzwerkstatt. Auf 200 Feuerwehrleute ist der Bau ausgelegt. Vom Vorgänger bleibt kaum etwas stehen, auch der Übungsturm wird abgebrochen.

Nach der Gesamtschule das teuerste Bauprojekt in Hürth

Mit einer Investitionssumme von 34 Millionen Euro handelt es sich um das teuerste Bauprojekt der Stadt nach der Gesamtschule. Nicht nur deshalb sprach Bürgermeister Dirk Breuer beim Spatenstich von einem „historischen Ereignis“. Feuerwehrleute würden künftig „optimale Arbeitsbedingungen“ vorfinden.

Zum ersten Spatenstich trafen sich Vertreter der Stadt, der Feuerwehr und der Bauunternehmen vor der Wache.

Zum ersten Spatenstich trafen sich Vertreter der Stadt, der Feuerwehr und der Bauunternehmen vor der Wache.

Dass die Feuerwehr mehr Platz braucht, ist schon seit mehr als einem Jahrzehnt klar. Die Einsatzzahlen steigen und mit ihnen die Personalstärke. Die 1984 errichtete und bereits 1998 erweiterte Hauptwache platzt längst wieder aus allen Nähten. Der Altbau erfülle zudem nicht mehr die Anforderungen an Hygiene- und Arbeitsschutz, so Feuerwehrchef Mund.

Feuerwache Hürth: Ausbau bei laufendem Betrieb

In der Vergangenheit hatte die Stadt auch andere Standorte für einen Neubau geprüft, darunter Flächen an der Ecke Horbeller-/Sudetenstraße und an der Theresienhöhe, sich aus Kostengründen und wegen der verkehrsgünstigen Lage aber für einen Ausbau der bisherigen Wache entschieden. 2016 fasste der Stadtrat diesen Grundsatzbeschluss, im Frühjahr 2018 folgte der Baubeschluss. Doch die Suche nach einem Generalunternehmer, der die Wache schlüsselfertig errichtet, scheiterte zunächst.

Auf eine europaweite Ausschreibung gab es nur ein Angebot, das bei knapp 48 Millionen Euro gelegen haben soll – 15 Millionen Euro mehr als veranschlagt. Die Stadt wies das Angebot als unwirtschaftlich zurück und schrieb neu aus. Nach einer Marktrecherche gelang die Vergabe im zweiten Anlauf. Anfang Mai erteilte die Stadt den Auftrag an eine Arbeitsgemeinschaft der beiden Kölner Unternehmen Derichs und Konertz sowie Caverion.

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Die Bauarbeiten erfolgen in mehreren Abschnitten bei laufendem Betrieb. „Das ist eine logistische Herausforderung“, erklärte Gebäudeamtsleiter Christian Stähler. Bis November werde das 17.000 Quadratmeter große Baufeld hergerichtet, dazu zählt die Verlegung einer Fernwärmeleitung. Anschließend wird zunächst der Gebäudetrakt und eine Gerätehalle für den Löschzug Hermülheim der Freiwilligen Feuerwehr errichtet. Dorthin ziehen im Frühjahr 2023 zunächst die Einsatzkräfte der hauptamtlichen Wache um, bis laut Planung Anfang 2025 das neue Hauptgebäude steht.

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