Hürth braucht mehr UnterkünfteGeflüchtete sollen in früheres Fitnessstudio einziehen

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Ins ehemalige Fitnessstudio im alten Kreishaus sollen Geflüchtete einziehen.

Ins ehemalige Fitnessstudio im alten Kreishaus sollen Geflüchtete einziehen.

Hürth – Angesichts der großen Zahl von Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind und Schutz auch in Hürth suchen, muss die Stadt mehr Unterkünfte schaffen. Der Stadtrat gab außerplanmäßig 250 000 Euro frei, mit denen weiterer Wohnraum hergerichtet, saniert oder gemietet werden soll.

Nach Angaben von Bürgermeister Dirk Breuer (CDU) konnte die Verwaltung – Stand Dienstag – 314 Geflüchtete aus der Ukraine in städtischen Unterkünften unterbringen, darunter fünf Wohncontainer. Die Verwaltung weiß von weiteren 187 Menschen aus der Ukraine, die bei Privatleuten vorläufig eine Bleibe gefunden haben.

Kapazitäten an Wohnraum reichen in Hürth bis Anfang Mai

Derzeit stünden noch 120 Plätze in den städtischen Unterkünften zur Verfügung, so Breuer. Die Stadt rechnet mit der Zuweisung von 40 Geflüchteten pro Woche. Bliebe es dabei, würden die vorhandenen Kapazitäten noch bis Anfang Mai reichen.

Um weitere Plätze zu schaffen, prüft die Stadt verschiedene Möglichkeiten, darunter die Anmietung von Immobilien. Kurz vor dem Abschluss stehen nach Angaben des Bürgermeisters Verhandlungen darüber, das ehemalige Fitnessstudio im alten Kreishaus zur Unterbringung von Geflüchteten anzumieten und herzurichten.

Auch in der Hürther Jugendherberge könnten Ukrainer untergebracht werden

Untersucht wird auch, ob in der ehemaligen Jugendherberge auf dem Hürtherberg Geflüchtete untergebracht werden können; Platz wäre für 30 Menschen. Dort sind zwar bereits Kindergartengruppen aus Kendenich vorübergehend einquartiert, das Landesjugendamt habe aber keine Einwände, so Breuer.

Notfalls kann sich der Bürgermeister auch den Aufbau einer mobilen Halle vorstellen. Allerdings sei es inzwischen gar nicht mehr so einfach, solche Großzelte zu beschaffen. „Die Lieferzeit beträgt zwölf Wochen“, so Breuer. Bildungsdezernent Jens Menzel stellt klar: „Wir wollen die Belegung von Turnhallen möglichst vermeiden.“

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Unter den geflüchteten Menschen aus der Ukraine sind auch 105 Kinder im Schulalter. „Die Hälfte davon ist bereits eingeschult“, berichtet Bürgermeister Breuer, „davon 21 an den Grundschulen und 31 an weiterführenden Schulen.“ Neben der Hauptschule in Kendenich will auch das Albert-Schweitzer-Gymnasium eine „internationalen Klasse“ mit Schwerpunkt auf Sprachförderung einrichten.

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