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Bündnis ruft aufÖffentliches Gedenken an Todesopfer des Hürther Verkehrsunfalls

Lesezeit 3 Minuten
In der Nähe der Unfallstelle wurden zahlreiche Kerzen aufgestellt sowie Blumen und Kuscheltiere abgelegt.

In der Nähe der Unfallstelle wurden zahlreiche Kerzen aufgestellt sowie Blumen und Kuscheltiere abgelegt.

Avin (10) und ein 25-jähriger Schulbegleiter starben, weil ein 20-Jähriger sie überfuhr. Viele Menschen macht das wütend und traurig.

Mehrere Initiativen und Organisationen rufen zu einer Mahnwache an der Frechener Straße in Hürth auf. Dort waren am 4. Juni an einer Fußgängerampel die zehnjährige Avin und ein Schulbegleiter bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Die Wut und die Trauer über diesen vermeidbaren Unfall sind groß, sagt einer der Initiatoren, Axel Fell. Er ist Vorsitzender des ADFC Rhein-Erft. Doch Mitgefühl mit den Familien der Opfer, Freunden und Freundinnen sowie der Carl-Orff-Grundschule reiche nicht: „Wir fordern Veränderung.“

Im Aufruf zur Teilnahme an der Mahnwache heißt es: „Diese Toten sind keine Einzelschicksale, sondern das Resultat einer verfehlten Verkehrspolitik, die zu oft Autos Vorrang gibt – und nicht den Menschen. Wie viele Kinder, wie viele Menschen sollen noch sterben, bevor Politik und Verwaltung endlich handeln? Wir sagen: Stoppt das Töten im Straßenverkehr!“

Wie viele Kinder, wie viele Menschen sollen noch sterben, bevor Politik und Verwaltung endlich handeln?
Die Initiatoren der Mahnwache

Zu den Initiatoren gehören unter anderem Zeynep Fuchs und Ingo Benz als Initiatoren einer Onlinepetition zu mehr Verkehrssicherheit auf der Frechener Straße in Hürth, der ADFC Rhein-Erft, ADFC Köln, Bicycle Mayor Köln, Fahrradentscheid Köln, FUSS e.V., IG Lebenswerte Lux, Kidical Mass Kerpen und Kidical Mass Köln.

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Sie fordern unter anderem Tempo 30 auf der Frechener Straße und auf allen Schulwegen, auch an Landesstraßen. Darüber hinaus sollen der Hürther Bürgermeister Dirk Breuer, Landrat Frank Rock (beide CDU), die Bezirksregierung Köln und das Verkehrsministerium NRW politische Verantwortung übernehmen.

Den Einsatzkräften bot sich an der Unfallstelle ein schreckliches Bild. Insgesamt sieben Menschen wurden verletzt. Zwei sind mittlerweile gestorben.

Den Einsatzkräften bot sich an der Unfallstelle ein schreckliches Bild. Insgesamt sieben Menschen wurden verletzt. Zwei sind mittlerweile gestorben.

Zudem fordert die Initiative die konsequente Ahndung von Verkehrsverstößen, die Nutzung des erhöhten Bußgeldkatalogs und den Führerscheinentzug bei Gefährdern. Ihrer Ansicht nach hätte der Unfallverursacher gar nicht mehr Auto fahren dürfen.

Der 20-jährige Hürther war bereits mehrfach auffällig geworden wegen Verkehrsdelikten. Im April soll er vom Amtsgericht Brühl zu einer Jugendstrafe auf Bewährung wegen unterlassener Hilfeleistung im Straßenverkehr sowie wegen Diebstahls verurteilt worden sein. Ein weiteres Verkehrsdeliktverfahren ist noch nicht abgeschlossen.

Der Mann war mit einem BMW in die Schülergruppe gefahren, die die Frechener Straße auf ihrem Weg von der Carl-Orff-Grundschule zum mehrere hundert Meter entfernten Sportplatz überquerte. Er soll nach Zeugenaussagen das Rotlicht missachtet und mit überhöhter Geschwindigkeit in die Kinder und ihrer Begleiter gefahren sein. Er schweigt zu den Vorwürfen.

Hürth: Gegen 18 Uhr ist die Ankunft an der  Frechener Straße/Sudetenstraße geplant

Die Fahrt zur Mahnwache startet am Mittwoch, 25. Juni um 17 Uhr auf dem Rudolfplatz in Köln. Von dort geht es auf Fahrrädern entlang der Luxemburger Straße nach Hürth. Gegen 18 Uhr ist die Ankunft an der Kreuzung Frechener Straße / Sudetenstraße geplant.

Dort ist eine Mahnwache vorgesehen. 2022 war an dieser Kreuzung ein Schüler auf seinem Fahrrad von einem Lkw-Fahrer überfahren und tödlich verletzt worden. Anschließend begeben sich die Teilnehmer zu einem  Schweigemarsch über die Frechener Straße zur Unfallstelle Theresienhöhe. Dort soll ebenfalls eine Mahnwache abgehalten werden.