Betriebe und Handwerker klagen über Standortnachteile durch Staus und lange Umwege. Aus Düsseldorf kehrten sie mit guten Nachrichten zurück.
Treffen mit NRW-MinisterWirtschaft hofft auf Lösungen für Verkehrsprobleme in Rhein-Erft

Über die Verkehrsprobleme in Hürth und im Kreis sprachen Guido Mumm und Thomas Kuhlow (AWH), NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer, Thomas Okos (CDU-MdL) und Peter Ropertz (Kreishandwerkerschaft) in Düsseldorf.
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Der Engpass durch die Baustelle auf der Autobahn 4 auf Höhe Eifeltor belastet die Unternehmen und Handwerksbetriebe im Rhein-Erft-Kreis. Darüber und über weitere Verkehrsprobleme sprachen Guido Mumm und Thomas Kuhlow vom Arbeitskreis Wirtschaft Hürth sowie Peter Ropertz, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft, bei einem Treffen mit NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer und seinen Fachreferenten im Düsseldorfer Landtag. Zurück kam die Delegation mit guten Nachrichten. Vermittelt hatte das Gespräch der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Okos.
Die Baustelle auf der A4 sei ein Dauerthema, das Unternehmen, Handwerksbetriebe und Beschäftigte in der gesamten Region spürbar betreffe. „Die Verzögerungen sorgen dafür, dass Handwerker ihre Kunden später erreichen, Mitarbeitende auf teils doppelt so langen Wege unterwegs sind und Unternehmen an Attraktivität als Arbeitgeber verlieren“, so Ropertz.
Hürth: AWH spricht von einem Durchbruch bei der A4-Brücke
Im Gespräch habe Minister Krischer bestätigt, dass der Brückenbau auf der Autobahn 4 an der Grenze zum Rhein-Erft-Kreise als Ersatzneubau eingestuft werde. Das führe zu deutlich kürzeren Genehmigungs- und Bauzeiten. Für die Region sei das ein wichtiger Durchbruch, den AWH, Kreishandwerkerschaft und die Interessenvereinigung Frechener Unternehmer (IFU) auch als Erfolg ihres gemeinsamen Engagements werten.
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Auch für ein weiteres Nadelöhr zeichnet sich nach Angaben der Wirtschaftsvertreter aus dem Rhein-Erft-Kreis eine Lösung ab. So kehrte die Delegation mit der Nachricht aus Düsseldorf zurück, dass die Planfeststellung für einen Stadtbahntunnel an der Militärringstraße auf Kölner Stadtgebiet nun vorliege. Damit sei der Weg frei für eine Entlastung auf einer der wichtigsten Verkehrsachse für Pendler und Unternehmen zwischen Hürth, Köln und Marsdorf.
Verkehrsentlastung für Efferen durch Gleistunnel am Militärring erhofft
Der Hürther Bürgermeister Dirk Breuer bewertete die Nachricht aus Düsseldorf positiv. „Das ist eines der wichtigsten Verkehrsprojekte auch für Hürth“, sagte der Verwaltungschef. Der Gleistunnel unter der Militärringstraße sei Voraussetzung für die Verlängerung der Stadtbahn nach Hürth-Mitte. Breuer: „Wenn die Linie 19, wie geplant, 2033 rollen soll, müssen die Bauarbeiten am Militärring 2029/30 anfangen.“ Er erhofft sich von dem Projekt auch eine Verkehrsentlastung für Efferen.
Die Wirtschaftsvertreter aus dem Kreis sprachen gegenüber dem Minister weitere Verkehrsknoten im Kreisgebiet an, die für Probleme sorgten. Darunter die Industriestraße als zentrale Verbindung zu Gewerbegebieten, die Horbeller Straße nach Marsdorf sowie die Engstellen auf der Luxemburger Straße von und nach Köln. Die Straßen stießen an die Kapazitätsgrenzen, Staus und Zeitverluste seien alltäglich. Ohne Modernisierung, bessere Abstimmung und klare Priorisierung drohe die Region, weiter an Mobilität einzubüßen.
Laut Delegation verwies der Minister auf das digitale Baustellenmanagement „TIC“, mit denen die Kommunen langfristig ihre Planungen abstimmen könnten. Das wollen die Wirtschaftsvertreter nun zum Thema in den hiesigen Rathäusern machen, damit Baustellen künftig besser koordiniert würden. AWH-Chef Guido Mumm zog ein positives Fazit: „Wenn man miteinander spricht statt übereinander, bewegt man was.“ Zugleich bleibe aber klar: Die Verkehrsinfrastruktur im Kreis brauche mehr Tempo, Koordination und Verlässlichkeit.

