Primäre Aufgabe des Unterhaltungsverbandes Pulheimer Bach ist der Hochwasserschutz. Diesen sieht er in Brauweiler in Gefahr.
HochwasserschutzBachverband regt an, Bauarbeiten in Pulheim „anzuhalten“

Auf dem ehemaligen Aschenplatz wird eine Bodenplatte gegossen.
Copyright: Maria Machnik
Der Unterhaltungsverband Pulheimer Bach ist in Sorge um den Hochwasserschutz für die Anlieger der Straße „An der Ronne“ und die „Tomburgstraße“. Beide befinden sich in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Aschenplatzes an der Bernhardstraße/Ecke Laurentiusstraße in Brauweiler, auf dem aktuell drei Unterkünfte für Geflüchtete gebaut werden.
Pulheim: Kanaldeckel entfernt
„Wir hatten dort schon wiederholt Hochwasser. Dies haben wir nach der verheerenden Flutkatastrophe vom 14. Juli 2021 ausführlich dokumentiert“, sagt Verbandsvorsteher Horst Engel. Die Stadt Pulheim sei damals mit einem blauen Auge davongekommen. „Dennoch gab es ‚An der Ronne‘ mehrere Überflutungen. Die Anwohner haben die Kanaldeckel entfernt, damit das Wasser aus der Ronne in die Kanalisation abfließen konnte, bevor es ihre Häuser überschwemmt. So brisant ist der dortige Hochwasserschutz.“
Ronnen, bei denen es sich um wechselfeuchte Gewässer handelt, die nur bei Regen Wasser führen und in Richtung Kölner Randkanal ableiten, könnten nur eine begrenzte Menge Wassers aufnehmen. „Die haben wir längst erreicht“, ist der Pulheimer Horst Engel überzeugt. Aktuell wird auf dem ehemaligen Aschenplatz die dritte und größte Bodenplatte gegossen. In dieser zusätzlichen Versiegelung sieht Verbandsingenieur Michael Hillenbrandt eine Gefahr.
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Pulheim: Geringere Versickerungsleitung
„Somit steht die Sportplatzfläche für eine Versickerung nur noch geringfügig zur Verfügung, das ist gleichbedeutend mit einem erhöhten und wilden Abfluss in die Ronne mit erhöhtem Hochwasserrisiko.“ Das Wasser folge dem natürlichen Gefälle des Geländes in die Ronne, da es nirgendwo versickern könne.
Der Aschenplatz habe immer noch eine bestimmte Versickerungsleistung erbringen können, doch die sei nun wegen der Bodenplatten deutlich verkleinert, ergänzt Horst Engel. Dabei müssten von den noch entstehenden und von der Stadt berechneten 2500 Quadratmetern Dachfläche zusätzlich bis zu 270 Kubikmeter Regenwasser schadlos abgeführt werden.
„Wir sind davon ausgegangen, dass der Stadt eine wasserrechtliche Genehmigung des Rhein-Erft-Kreises und ein Entwässerungskonzept vorliegen.“ Das sei nicht der Fall. „Für uns als Wasser- und Bodenverband, dessen primäre Aufgabe allerdings der Hochwasserschutz ist, ist daher der Rat unseres Verbandsingenieurs maßgeblich. Wir haben daher Bürgermeister Frank Keppeler empfohlen, die Baustelle anzuhalten, ein genehmigtes Entwässerungskonzept vorzulegen und anschließend ein Rückhalte- oder Versickerungsbauwerk zu errichten, um das zusätzliche Hochwasserrisiko zu vermeiden.“