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Masterplanung SchulenGrüne fordern nachhaltige Bauweise für Neubauten in Pulheim

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Ein Schulgebäude mit einer hellen Fassade.

Die Christinaschule in Pulheim-Stommeln wurde in den frühen 1960er-Jahren gebaut. Da eine Sanierung nicht wirtschaftlich ist, wird sie durch einen zweigeschossigen Neubau ersetzt.

In einer Vorbereitungsphase sollen alle Beteiligten einbezogen werden. Nur so entstehe ein Gebäude, das pädagogisch und ökologisch passe.

Es ist das größte Vorhaben, das die Stadt Pulheim je gestemmt hat. Die Kosten für die „Masterplanung Schulen“, die Neubauten und Sanierungen an sieben Schulstandorten vorsieht, werden auf rund 210 Millionen Euro geschätzt. In einer Mitteilung formuliert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Pulheimer Stadtrat eine Ergänzung zum Masterplan. Die Schulen sollen nachhaltig gebaut und betrieben werden sollen.

Schon jetzt haben die Grünen einen entsprechenden Antrag für den Ausschuss für Liegenschaften und Hochbau am 25. September eingereicht. Darin fordern sie, dass die Schul(neu)bauten klimaneutral sein sollen. „Fotovoltaik, energieeffiziente Gebäudehüllen, Nutzung von Abwärme, Einsatz nachhaltiger, ressourcenschonender Baumaterialien garantieren Klimaschutz, niedrige Betriebskosten und sind gleichzeitig ein Vorbild für umweltgerechtes Bauen“, ist einer Mitteilung der Fraktion zu entnehmen.

Pulheim: Abfälle und Kosten vermeiden

Die Gebäude sollen nach dem cradle-to-cradle-Prinzip (übersetzt: von der Wiege zur Wiege) errichtet werden. Dieser geschlossene Materialkreislauf garantiere Nachhaltigkeit über die Nutzungsdauer der Gebäude hinaus, da alle Materialien sortenrein trennbar und vollständig wiederverwertbar seien. „So werden Abfälle und damit Kosten vermieden, Gesundheit der Menschen erhalten und die Umwelt geschützt.“

Die Sorge, dass das cradle-to-cradle-Prinzip nicht umsetzbar sein könnte, entkräften die Grünen. Überzeugendes Praxisbeispiel sei die Fuchshofschule in Ludwigsburg. Dies zeige, dass Funktionalität und Nachhaltigkeit vereinbar seien. Das Projekt wurde mit dem Holzbaupreis Baden-Württemberg 2024 und dem Hugo-Häring-Preis 2023/2024 für vorbildliche Bauwerke in Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Als dritten Punkt nennen die Grünen in ihrem Antrag die Phase Null. In der Vorbereitungsphase vor den offiziellen Leistungsphasen für Ingenieure und Architekten werden „gemeinsam mit allen Beteiligten die pädagogischen, räumlichen und nutzungsbezogenen Anforderungen an die neuen Schulbauten erarbeitet“. Die Phase Null sei entscheidend für den Erfolg eines zukunftsfähigen Schulbaus, ist Klaus Groth, Sprecher der Grünen im Ausschuss für Liegenschaften und Hochbau, überzeugt.

„Nur wenn alle Beteiligten frühzeitig einbezogen werden – Schulleitungen, Lehrkräfte, Eltern, Schülerinnen, Schüler und Planer – entsteht ein Gebäude, das pädagogisch, funktional und ökologisch wirklich passt. Wer hier spart, zahlt später drauf.“ Durch Transparenz und Einbeziehen der Öffentlichkeit, die Möglichkeit, Fördermittel für klimaneutrale Neubauten zu erhalten, und Kostenreduzierung durch die betriebskostengünstige Unterhaltung von Schulen werde die Stadt Pulheim mit diesem erweiterten Masterplan einen zukunftsweisenden Schritt mehr tun können, sind die Grünen überzeugt.