Bieter spricht über seine PläneSo könnte es mit der Gymnicher Mühle weitergehen

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Die Gymnicher Mühle und das angeschlossene Restaurant befinden sich in der Zwangsversteigerung.

Die Gymnicher Mühle und das angeschlossene Restaurant befinden sich in der Zwangsversteigerung.

Kerpen/Erftstadt – „Die Mühle ist wie eine Arche Noah. Das Wasser lief wie bei einer Insel um sie herum. Das ist vielleicht ein Wink des Schicksals.“ Bernhard Mann hat nach dem Hochwasser der Erft schnell den Zustand der Gymnicher Mühle erkundet. Seinem ersten Eindruck nach sind die Mühle und ihre Nebengebäude von größeren oder katastrophalen Schäden verschont geblieben, auch wenn der Wassererlebnispark nebenan einen Hochwasserschaden vermeldet und wohl auch ein Schulungsgebäude beeinträchtigt wurde.

Gymnicher Mühle: Kreissparkasse wollte Bedenkzeit

Bernhard Mann kann also seine Pläne weiter verfolgen, die Mühle zu erwerben, die gerade am Brühler Amtsgericht zwangsversteigert wird. Bei einem Termin vergangene Woche hat er das höchste Angebot abgegeben – 890.000 Euro. Nun entscheidet sich am 28. Juli, ob er den Zuschlag erhält. Die Kreissparkasse als Hauptgläubiger hat sich bis dahin Bedenkzeit erbeten.

Klappt es mit der Ersteigerung, will Bernhard Mann die Mühle – ganz im Sinne der ursprünglichen Konzeption als Naturparkzentrum – zu einem Ort der Umweltpädagogik und der Nachhaltigkeit weiter entwickeln. „Es geht mir nicht um Business.“ Er wolle hierüber mit den vielen anderen Akteuren, die schon an der Mühle ansässig sind, Gespräche führen.

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Kerpen: Erlebnispark und Museum erhalten

Bei der Versteigerung geht es nur um das Mühlengebäude und das Restaurant. Der Wassererlebnispark und das Erftmuseum befinden sich im Besitz des Kreises und des Erftverbandes. Geht es nach Mann sollen sie ebenso bleiben wie auch der Greifvogelpark und die schon angelegten Kräuter- und Bio-Gärten auf dem Areal. Alles passe wunderbar zusammen.

Bernhard Mann will die Mühle im Sinne der ursprünglichen Konzeption als Naturparkzentrum weiterentwickeln.

Bernhard Mann will die Mühle im Sinne der ursprünglichen Konzeption als Naturparkzentrum weiterentwickeln.

Mann stammt aus der Raum Freiburg und lebt seit rund sechs Jahren im Kreis. Auf Schloss Türnich, das nur rund zwei Kilometer entfernt liegt, leitet er das Unternehmen Ceres-Heilmittel, welches ganzheitliche Arzneimittel vertreibt. Er sei besonders an Themen wie „Heilung“, „Wasser als Lebensquell“ und „Ressourcenschonung“ interessiert. „Das prägt mich.“ Die Mühle wolle er als Privatmann kaufen und haben dafür schon Geschäftspartner in der Hinterhand, die eine Genossenschaft gründen wollten.

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Klappe es mit dem Erwerb, werde er für das Restaurant einen Pächter suchen, der zu seinen Vorstellungen passe. „Es soll keine Ballermann-Atmosphäre entstehen.“ Die angebotenen Speisen müssten nachhaltig produziert, aber bezahlbar sein. „In einem Naturparkzentrum sollte man keine Wurst aus Massentierhaltung anbieten.“

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