KommentarBoomende Region wird ausgebremst

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Ein ICE, aus Frankfurt kommend, fährt in den Bahnhof Siegburg-Bonn ein.

Rhein-Sieg-Kreis – Als die Deutsche Bahn im vergangenen Jahr zusätzliche Sprinter-ICE-Verbindungen in den Fahrplan aufnahm, mit denen man mit nur einem Zwischenhalt in Köln von der Bundesstadt Bonn in die

Bundeshauptstadt Berlin fahren kann, keimte so etwa wie Hoffnung auf, dass das Verkehrsunternehmen die Zeichen der Zeit erkannt hat. Es braucht attraktive Zugverbindungen, um Reisende zum Umstieg vom Flugzeug oder vom Auto auf die umweltfreundliche Bahn zu bewegen.

Die jüngste Ankündigung der Deutschen Bahn, dass man die Wachstumsregion Bonn/Rhein-Sieg schon wieder häppchenweise vom schnellen ICE-Verkehr abkoppeln möchte, zeigt, dass der Lernprozess in der DB-Zentrale am Potsdamer Platz offensichtlich ins Stocken geraten ist. Anstatt für den weiter wachsenden Rhein-Sieg-Kreis und die UN-Stadt Bonn zusätzliche Angebote zu schaffen, tut man das Gegenteil.

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Ökologisch wie ökonomisch fragwürdig

Das ist nicht nur unter ökologischen Aspekten fragwürdig, weil es das erklärte Ziel torpediert, Pendler und andere Reisende zum Umstieg in die Bahn zu bewegen. Es ist auch strukturpolitisch fahrlässig, weil eine eigentlich boomende Region mit mehr als 900 000 Einwohnern in wirtschaftlich ohnehin schwierigen Zeiten einen ihrer Standortvorteile zu verlieren droht.

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Nicht zuletzt widerspricht die Entscheidung aus Berlin dem Geist des Bonn-Berlin-Gesetzes, mit dem der Großraum Bonn/Rhein-Sieg seinerzeit für den Verlust der Hauptstadt-Funktion entschädigt werden sollte. Ein ICE-Halt Siegburg/Bonn mit attraktiven Verbindungen war Teil des Ausgleichs, mit dem die Wogen nach dem Umzugsbeschluss des Bundestags geglättet werden sollten.

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