Loss mer singe op jöckIm Wirtshaus übten die Hennefer die neuen Sessionshits ein

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„Loss mer singe op jöck“ machte Station in Hennef  und brachte die neuen Sessionshits mit. Der Saal macht die Choreos von der Bühne bereitwillig mit.

„Loss mer singe op jöck“ machte Station in Hennef und brachte die neuen Sessionshits mit. Der Saal macht die Choreos von der Bühne bereitwillig mit.

Der Kölner Verein „Loss mer singe“ machte bei der „Op Jöck“-Tour erneut Station im Hennefer Wirtshaus.

„Endlich wieder Karneval“, Moderator Kai Hilski stimmte die bunt kostümierten Besucher im Hennefer Wirtshaus gleich richtig ein. Der alte Hit der Stroßefäjer passte so richtig gut in die Erwartungshaltung der fast 400 Besucherinnen und Besucher. Ein paar hatten wohlen passen müssen wegen des Bahnstreiks. Die, die gekommen waren, freuten sich über ein bisschen mehr Platz.

Die Jecken können ihre Lieblinge küren und Preise gewinnen

Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) und National Express holten die „Loss mer singe op jöck“-Tour nach Hennef. VRS-Geschäftsführer Norbert Reinkober ist seit vielen Jahren schon absoluter Wirtshaus-Fan und feierte auch dieses Mal ordentlich ab. Die in Köln gegründete Initiative Loss mer singe stellt bei ausgelassenen Kneipenfeten die nach ihrer Meinung 20 besten Sessionshits vor und übt die Refrains mit den Jecken ein. Die können ihre Lieblinge küren und Preise gewinnen: 50-Euro-Einkaufsscheine plus Wein von der Kreissparkasse Köln und 1. Klasse-Tickets von National-Express.

Ein Lehrerkollegium feierte ausgelassen mit bei der Vorstellung der 20 neuen Sessionshits.

Ein Lehrerkollegium feierte ausgelassen mit bei der Vorstellung der 20 neuen Sessionshits.

Zwei stimmungsvolle Moment gab es vor der eigentlichen Hitparade. Kein Kölsch für Nazis von Querbeat, Lugatti & 9ine und Peter Brings lief außer Konkurrenz. Hilskis Wunsch, im Karneval keinen Hass und keine Intoleranz zu akzeptieren fand breite Unterstützung. Anschließend gab es die Hymne Loss mer singe, die Wolfgang Anton geschrieben hat. Der Texter und Komponist war an Heiligabend gestorben. Inbrünstig sang der vielhundertstimmige Chor weiter, als der Einspieler abgelaufen war.

Der Moderator erzählte dann von der Kamikaze-Gruppe, jenen Helden, die die rund 400 neuen Lieder jedes Jahr hören und die Auswahl treffen, bis die 20 Titel übrig bleiben. Da ist auch viel Schrott dabei, beschrieb er die nahezu herkulische Aufgabe. Was auf die drei Vorjahres-Platzierten natürlich nicht zutraf, die im voriges Jahr vorne lagen und nochmal gespielt wurden: „Krokodil“ von den Höhnern, „Wigger Digger“ von den Räubern und „Sing mich noh Hus“ von Kasalla.

Polonaise zu Zum Lied von Ludwig Sebus und Fründe gab es eine Polonaise durch das Hennefer Wirtshaus.

Polonaise zu Zum Lied von Ludwig Sebus und Fründe gab es eine Polonaise durch das Hennefer Wirtshaus.

Dann endlich ging es hinein ins Einsingen für die lustigen Tage. Hilski stellte die einzelnen Nummern kurz vor, seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter hatten zahlreiche Choreografien einstudiert. Mit Textblättern ausgestattet konnte das Publikum die Refrains mitschmettern und machte davon auch kräftig Gebrauch. Zum ersten Mal, so erfuhr es, gibt es ein Lied über die Rhein-Seilbahn, von Ur-Bläck Fööss Bömmel Lückerath und Freunden. 

Schornsteinfegerin Estelle durfte den Disco-Akrobaten aussuchen, der am besten zu der Nummer von Druckluft abtanzte. Bei Oben unten von den Räubern machte nicht nur das Eintänzerteam von der Bühne mit, sondern nahezu der ganze Saal versuchte sich an dem komplexen Bewegungsablauf. 

Am Ende durften die Gäste Stimmzettel mit ihren Plätzen eins bis sechs abgeben. 332 Menschen gaben ihr Votum ab. Sieger wurden an diesem Abend die Räuber mit ihrem schwungvollen „Oben Unten“, Platz zwei ging an Kasalla „Wenn ich ne Engel bin“, bei dem auch Legende Ludwig Sebus mitmacht. Die beiden Lieder ringen schon seit einiger Zeit um den Gesamtsieg bei den 60 „Loss mer singe“-Terminen. Dritter in Hennef wurde übrigens Cat Ballou mit „Gute Zeit“.

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