KunststoffmesseMaschinenbauer aus dem Rhein-Sieg-Kreis stellen in Düsseldorf aus

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Zufrieden zeigt sich der Troisdorfer Firmenchef Ulrich Reifenhäuser mit der Messe. 

Rhein-Sieg-Kreis – Wenn es um Kunststoff und die ihn verarbeitenden Maschinen geht, ist der Rhein-Sieg-Kreis weltweit ein Begriff. Das jedenfalls behaupten die Branchenführer. Auf der K 2022, der Kunststoffmesse in Düsseldorf, haben sie bis Mittwoch gezeigt, was sie können.

Das Echo ist einhellig: Die Messe war ein Erfolg für die Maschinenbauer an Rhein und Sieg. Von weit mehr als 20 Ausstellern aus der Region stellen wir eine Auswahl vor.

Reifenhäuser, Troisdorf

„Das war eine innovative K wie selten“, resümiert Ulrich Reifenhäuser. Seine Firma hatte einen der größten Stände der Messe mit 300 Mitarbeitenden besetzt. Zum Betrachten der Maschinen im Einsatz wurden Kunden in Shuttlebussen ins Technikum nach Troisdorf gefahren.

Reifenhäuser spricht von einer „unheimlich dynamischen Stimmung“, vor allem angeheizt von der Nachfrage außerhalb Deutschlands. Hier stehe die Branche eher etwas still. Großes Thema sei die Kreislaufwirtschaft beim Kunststoff gewesen. Da böten deutsche Ingenieure Lösungen, die zunehmend auch in Asien und Amerika gefragt seien.

Lemo, Niederkassel/Windeck

„Die Kunden sind in Kauflaune“, beschreibt Bernd Schlarp die Lage. Mit der neuesten Intermat hat seine Firma Lemo eine „Weltneuheit“ präsentiert. 750.000 Beutel, zum Beispiel für Brot oder Hygieneartikel, kann sie am Tag produzieren.

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Schnellste Intermat aller Zeiten: Anna Fenninger und Kollegen von Lemo präsentierte eine Maschine  zur Produktion von Kunststoffbeuteln.

Zehn Maschinen haben Schlarp und Anne Fenninger schon auf der Messe verkauft. Weitere sollen folgen. Das Messe-Exponat der Niederkassel-Windecker Lemo geht nach Saudi-Arabien, wo die Tüten mit Hähnchenteilen befüllt werden sollen.

Kuhne, Sankt Augustin

Nachhaltigkeit und Recycling sieht Peter Kuhne als die zentralen Themen der Messe. Eine Antwort der Kuhne Group aus Sankt Augustin sei eine Maschine, die noch dünnere Verpackungen für Lebensmittel herstelle. Die Ware müsse atmen können, gleichzeitig aber vor Feuchtigkeit, UV-Licht und Geruch geschützt werden.

Für die Branche sieht Kuhne zwei Wege: Plastik sparen und „keinen Blödsinn verpacken“, gleichzeitig aber verwendete Kunststoffe wieder aufarbeiten. Das Endprodukt der Kuhne-Maschinen sei zu 100 Prozent wiederverwendbar. Auf der K stellt er seit mehr als 40 Jahren aus. „Die Investitionsbereitschaft ist äußerst hoch. So etwas habe ich noch nicht erlebt.“

Hennecke, Sankt Augustin

Die Hennecke-Gruppe habe in der Corona-Zeit viel Geld in große Entwicklungen gesteckt, von denen die ersten zur Messe präsentiert werden konnten, berichtet CEO Thomas Wildt. Schon vor dem Ende der Messe lägen Aufträge von sechs bis acht Millionen Euro Volumen vor. Es habe zwar weniger Besucher auf dem Stand gegeben, dafür aber mit hervorragender Qualität.

„Die Leute waren froh, dass sie wieder reisen konnten“, hat er festgestellt. Vertreter der Hennecke-Niederlassung in China hätten sogar zehn Tage Quarantäne bei der Rückkehr in Kauf genommen.

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Für Entwicklung haben Thomas Wildt (l.) und Thorsten Spiller von Hennecke die Coronazeit  genutzt. 

In Sankt Augustin hat der Maschinenbauer 400 Mitarbeiter, weltweit an die 900. Weil die weltweite Kundschaft sich auf viele Branchen verteile, habe Hennecke die Krisen bisher recht gut überstanden.

HSK, Bad Honnef

Extruder, die nötig sind, um Kunststoffe zu verschweißen, sind das Spezialgebiet von Holger Schmidt und seiner HSK. Auf Wunsch fertigt er mit zehn Mitarbeitern die Maschinen auch als Einzelstücke für seine Kunden an.

Dohle, Ruppichteroth

Mit Extrudern für 3D-Drucker neben den bereits bewährten ist der Extruder-Hersteller Dohle aus Ruppichteroth, der zur Hälfte der BAK-AG des Schweizers Bruno Zurmühle gehört, nach Düsseldorf gekommen.

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Spezialgebiet von Dohle aus Ruppichteroth ist Extrudertechnik,  Co-Inhaber ist Bruno Zurmühle.

Die Spezialgeräte aus dem Bröltal laufen so gut, dass er am Standort erweitern möchte.

Huzap, Hennef

Hennefer Waagentradition, verbunden mit dem Namen Steimel, halten Martin und Agnes Schkrobol mit ihrer Firma Huzap hoch. Sie präsentierten ihre Verpackungsanlagen in überarbeitetem Design.

KMA, Königswinter

„Das war für uns die erste K, aber bestimmt nicht die letzte“, ist sich Hannes Berteit von KMA aus Königswinter-Oberpleis sicher. Mit Erfahrungen in der Lebensmittelbranche und beim Autobau will KMA auch die Abgase der Kunststoffverarbeiter reinigen und CO₂ einsparen helfen.

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Azelis, Sankt Augustin

Das Geschäftsfeld der Firma Azelis mit Sitz in Sankt Augustin und Ratingen sind Spezialchemikalien. Kunden, die selbst keine Kapazitäten zur Forschung auf Nischenfeldern haben, biete Azelis die Dienste der eigenen Labore an, berichten Andrea Tenhagen und Erik Rebmann.

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