Höhner spielten in Lohmar vor 500 TraktorenVeranstalter spenden Erlös an Flutgebiete

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Die Höhner spielten vor vier Wochen für die Bauern, die im Ahrtal nach der Flut geholfen hatten. (Archivbild)

Lohmar – Vier Wochen sind vergangen, seit die Höhner ein Benefiz-Konzert für Landwirte aus der Region spielten, die bei der Flutkatastrophe im Ahrtal halfen. Nun trafen sich die Veranstalter auf derselben Wiese bei Kreuznaaf wieder, um die gesammelte Summe an Menschen zu überreichen, die sich auch weiterhin für Betroffene einsetzen. Zusammengekommen sind fast 20.000 Euro.

Klaus Weber aus Lohmar ist noch immer beeindruckt von der Atmosphäre, die bei dem Konzert herrschte. Der Aktive der Interessengemeinschaft „Landwirtschaft schafft Versorgung“ NRW hatte das Dankeschön-Konzert für die Helfer organisiert. Diese leisten auch auf finanzielle Weise Unterstützung: 30 Euro pro Traktor betrug der Eintrittspreis an jenem Mittwochabend im September.

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Vertreter von Hilfsorganisationen nahmen auf der Wiese in Kreuznaaf das Geld aus dem Benefizkonzert für ihre tatkräftige Unterstützung der Flutopfer entgegen. 

Nach Abzug aller Kosten – neben der Finanzierung der Bühnentechnik musste unter anderem die matschige Wiese wieder in Stand gesetzt werden – blieben 19.800 Euro übrig. Die teilte Weber auf an Helfer und Organisationen, die nach wie vor in den Flutgebieten im Ahrtal, an der Erft und an Agger und Sülz aktiv sind.

„Noch immer müssen Leute versorgt werden. Einige waren nicht so gut versichert, dann fehlt das Nötigste. Ich sehe die Helfer beispielsweise oft mit Kühlschränken umherfahren. Wenn es davon nicht genug gibt, muss man die eben kaufen“, sagt Weber. Schnelle, unkomplizierte Hilfe sei weiterhin vonnöten.

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Wilhelm Hartmann freute sich über Leckeres aus der Region.

Wilhelm Hartmann freut sich nicht nur über den Präsentkorb mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen der Region, sondern auch über 6600 Euro, die seinem improvisierten Baustoffzelt zugutekommen. Der 48-Jährige lebt eigentlich im thüringischen Fulda und hat schon beim Elbhochwasser in Dresden vor 19 Jahren angepackt. „Man sagt mir so ein Helfer-Syndrom nach“, sagt er lächelnd. Am 15. Juli warf er ein paar Sachen ins Auto und fuhr gemeinsam mit Bekannten ins Ahrtal.

Mittlerweile hat er in Walporzheim auf eigene Kosten ein Containerdorf für Helfer und durch die Katastrophe wohnungslos gewordene Menschen errichtet. Es trägt den sinnigen Namen „Wilhelms Hafen“. Außerdem stellte er ein 1300 Quadratmeter großes Zelt auf, in dem er Baustoffe im Wert von 1,8 Millionen Euro – allesamt auf Spendenbasis – an Betroffene verteilen lässt. „Mit dem Spendengeld decken wir einen Teil der laufenden Kosten.“

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Bei seinem Besuch im Ahrtal am vergangenen Wochenende traf Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auch auf Hartmann und besuchte „Wilhelms Hafen.“ Stolz zeigt der das Video auf seinem Smartphone. Doch seine ehrenamtliche Arbeit ist noch nicht getan: „Es geht jetzt darum, die Häuser wieder trocken zu bekommen und angesichts des Winters mit Energie und Wärme zu füllen. Wir müssen die Seelen der Menschen reparieren, das ist eine Hauptaufgabe.“

Auch Manu Gardeweg von „Lohmar hilft“ freut sich über einen Zuschuss für die Betroffenen im Rhein-Sieg-Kreis und Rösrath. „Damit werden Sachen besorgt, die wir nicht mehr als Spende erhalten, insbesondere Essen müssen wir dazu kaufen.“ Klaus Weber indes freut sich schon auf die nächste Traktor-Aktion: Am Samstag, 4. Dezember, soll eine Sternfahrt mit bunt beleuchteten Traktoren und Landmaschinen durch die Region stattfinden.

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