Rasante PunktejagdModellflug-Meisterschaft im Aero-Club Rheidt

Aus Kiel reisten Finn, Martin, Steffi und Max Chrubasik an.
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- 56 junge Talente traten in vier Disziplinen bei der „Deutschen Meisterschaft Jugend im Modellflug“ an.
- Viel frischer Luft ist für die Jugendlichen ein positiver Nebeneffekt des Sports.
- Und sogar beruflich könnten ihre antrainierten Fertigkeiten ihnen später viele Vorteile bringen.
Niederkassel – So grenzenlos wie Reinhard Mey es sich vorstellt, ist die Freiheit über den Wolken nicht unbedingt: Für die Lufthansa nicht, und auch nicht für die 56 jungen Talente, die auf dem Flugplatz am Otto-Lilienthal-Weg in Rheidt zur „Deutschen Meisterschaft Jugend im Modellflug“ antraten. Für vier Disziplinen, Seglerschlepp, Elektrosegelflug, Kunstflug Juniorklasse und Kunstflug Expertklasse gab es klare Anforderungen.
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Einen „quadratischen Looping“, „Rückenflug“ oder ein „Dreieck aufwärts“ mussten die Kunstflieger in der Expertklasse mit viel Geschick und gutem Timing absolvieren. Punkte gab es beim „Seglerschlepp“, wenn das Schleppseil in einer bestimmeten Zone landete oder wenn beim Elektroflug eine Flugzeit von 120 Sekunden genau eingehalten wurde.
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Viel frischer Luft als positiver Nebeneffekt des Sports
Jona Kuthe vom gastgebenden Verein, dem Aero-Club Rheidt, konnte beim Kunstflug auf unterstützende Anweisungen von Partner Marcus Tegtmeyer bauen. „Das macht nicht jeder, und man ist viel an der frischen Luft“, das schätzt der 17-Jährige an seinem Sport. Und möglicherweise geht er sogar beruflich in die Richtung, wenn er einmal Luft- und Raumfahrttechnik studiert.

Jona Kuthe und Marcus Tegtmeier vom Aero-Club Rheidt machten beim Kunstflug in der Expertklasse gemeinsame Sache.
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Der Kriegsdorfer setzt auf ein F3A-Kunstflugmodell. „Leicht und präzise zu fliegen“ sei die schnittige Maschine mit ihren gut 1,80 Metern Spannweite. Gebaut hat er das Flugzeug selbst, auch die nötige Elektronik eingebaut und insgesamt rund 600 Euro investiert. Hinzu kamen 250 Euro für eine günstige Steuerung.
Nachwuchsprobleme gibt es dennoch
„Modellflieger sind gesuchte Leute“, sagt der Leiter der Meisterschaft, Fred Blum, der auch Vorsitzender des Jugendarbeitsteams beim Deutschen Modellfliegerverband ist. „Sie sind handwerklich geschickt und bringen Technikverständnis mit.“ Es gebe aber Nachwuchsprobleme: Viele junge Leute hätten Freizeitstress, es gebe viele Hobbys. Vereine müssten nicht nur einen, sondern mehrere Jugendleiter haben, um das ganze Jahr etwas bieten zu können. „Sonst bringt das nichts.“

Die Lackierung unterstreicht das schnittige Design der Modelle.
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Modellflieger ohne Wenn und Aber sind Steffi und Martin Chrubasik aus Kiel, die mit ihren Söhnen Finn (13) und Max (17) 580 Kilometer Anreise nach Niederkassel per Wohnmobil in Kauf nahmen. Für Steffi Chrubasik kein großes Ding: „Eigentlich sind wir jedes Wochenende unterwegs.“ Sohn Max schaffte es sogar in die Jugendnationalmannschaft und errang bei der Weltmeisterschaft in Italien den sechsten von 16 Plätzen.
In Rheidt wohnte die Familie in einem großen Modellflieger-Camp mit Wohnmobilen und Wohnwagen und einer Verpflegung durch den Aero-Club, die keine Wünsche offen ließ. Martin Chrubasik ist den Lebensstil gewohnt: „Mein Vater fliegt auch. Ich bin genauso groß geworden wie jetzt meine Kinder.“