Kritik vom BUNDRheinhochwasser erreicht Niederkassel – Kein Fährbetrieb

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Der Rhein führt genug Wasser um die Spazierstrecken in Niederkassel unter Wasser zu setzen. 

Niederkassel – Das Hochwasser des Rheins steigt weiter. Während die Pegelstände an den Nebenflüssen Sieg und Agger seit dem Wochenende wieder sinken, erreichten die Fluten des Rheins am Montag in Niederkassel die ersten Straßen und Parkplätze. In Mondorf, wo der Fährbetrieb schon seit Freitag eingestellt ist, wurden die Rheinwiesen am Montag ebenso komplett überflutet wie die angrenzende Rheinallee.

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Am 1. Februar ist das Hochwasser in Niederkassel deutlich zu sehen. 

Der Bonner Pegel lag am Montagnachmittag bei knapp 7,20 Meter. Laut Elektronischem Wasserstraßen-Informationsservice der deutschen Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (Elwis) könnte das Hochwasser am Mittwoch mit rund 7,75 Metern seinen Scheitelpunkt erreichen.

Kritik vom BUND an Bewässerungskonzepten

Für den Bund Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist das zum Teil auch menschengemacht. „Während der Dürremonitor des Helmholzzentrums noch immer für weite Landesteile extreme Trockenheit im Unterboden anzeigt, rauschen gerade mehrere Hochwässer die Agger, Sieg und den Rhein hinab“, sagt Achim Baumgartner, der Sprecher des BUND Rhein-Sieg. „Regenwasser wird hier abgeleitet, das die Städte, Siedlungen und die Landschaft zu schnell verlässt und uns und der Natur im Sommer als Wasservorrat im Boden fehlt.“

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Bäume stehen unter Wasser in der Nähe des Fähranlegers Niederkassel-Mondorf.

Der BUND fordert deshalb unter anderem ein Konzept, um Wasser in der Landschaft zurückzuhalten, anstatt es über Entwässerungsgräben und Drainagen möglichst schnell abzuleiten. Auch in der Forstwirtschaft sehen die Umweltschützer Handlungsbedarf. Um die Verdichtung der Waldböden zu verhindern, müsse auf große Kahlschläge und Flächenräumungen ebenso verzichtet werden wie auf schweres Räumgerät.

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Die Kommunen im Kreisgebiet fordert der BUND auf, Versickerungssatzungen zu beschließen und Dachwasser vor Ort zu versickern. „Die Aufgabe, kein Regenwasser mehr in den Schmutzwasserkanal oder Fließgewässer abzugeben, ist noch nicht einmal als politisches Ziel formuliert“, kritisiert Baumgartner.

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