Fußball-MittelrheinligaSiegburg gelingt die Derby-Revanche in Hennef

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Joran Sobiech

Der Siegburger Kapitän Joran Sobiech bejubelt seinen Treffer zum 1:0.

Laut dem Siegburger Sportchef Mehmet Dogan ist die Hennefer Vorherrschaft im Rhein-Sieg-Kreis seit Sonntagnachmittag beendet. 

Die Revanche ist geglückt. Die Mittelrheinliga-Fußballer des Siegburger SV 04 entführten drei Punkte aus Hennef und betrieben damit Wiedergutmachung für die 1:3-Pleite im Hinspiel. „Wir haben eindrucksvoll gezeigt, dass wir die neue Nummer eins sind im Rhein-Sieg-Kreis“, sagte Sportchef Mehmet Dogan nach dem 3:1 (2:0)-Erfolg. „Spätestens seit heute ist die Hennefer Vorherrschaft vorbei.“

Zumindest die Tabelle gibt ihm vorerst recht: Dank des Sieges im Anton-Klein-Sportpark distanzierte der SSV 04 den Erzrivalen auf vier Punkte, wobei man sogar ein Spiel weniger auf dem Konto hat.

Nach dem Sprung auf Platz sechs lobte Sportdirektor Oliver Bonato seine Mannschaft für einen „ziemlich reifen Auftritt. Wir waren schlichtweg abgezockter als Hennef. Es hat sich in der ersten Halbzeit angefühlt wie ein Match zwischen einer Herren- und einer U-19-Mannschaft.“

Fatih Özyurt und Alexander Otto

Pläuschchen unter Trainerkollegen: Fatih Özyurt (links) vom FC Hennef 05 und Alexander Otto vom Siegburger SV 04.

Auf der Gegenseite war Trainer Fatih Özyurt enttäuscht über die dritte Niederlage in Folge: „Nach der Pause haben wir das ordentlich gemacht, aber ordentlich reicht eben nicht in einem Derby.“ Der Coach hätte sich „mehr Mentalität gewünscht. Wenn man mit nur zwei Gelben Karten aus solch einem Spiel geht, sagt das im Prinzip alles. Es mangelt uns an Drecksäcken.“

Das Ergebnis reihte sich nahtlos ein in eine kuriose Bilanz zwischen beiden Teams, denn zum fünften Mal in Folge jubelten hinterher die Gäste. Der letzte Derby-Heimsieg liegt schon über fünf Jahre zurück: Am 31. März 2019 setzte sich der FCH mit 1:0 durch.

Gute Nachrichten hatte es bereits vor dem Anpfiff gegeben, zumindest aus Hennefer Sicht. Denn obwohl Volkan Ballicalioglu im Duell beim VfL Vichttal (1:5) eine Rote Karte gesehen hatte, durfte der Winterzugang im Derby auflaufen. „Unser Videomaterial hat eindeutig belegt, dass es keine Tätlichkeit war. Also wurde die Vier-Spiele-Sperre komplett aufgehoben.“

Multari serviert, Sobiech vollstreckt

Die Gäste legten einen Traumstart hin: Nach einer Ecke von Giulio Multari stieg Joran Sobiech am höchsten – 1:0 (5.). In der 30. Minute schickte Multari seinen Teamkollegen Alexander Tackie Sai auf die Reise; der Angreifer lupfte den Ball über Keeper Lennard Hövel hinweg, ehe der Rettungsversuch von Abwehrspieler Takumu Yamahara in einem Eigentor mündete.

Nachdem Sobiech wegen eines Fouls an Celal Kanli Gelb-Rot gesehen hatte (65.), drohte die Partie zu kippen: Erst krönte Ballicalioglu einen Hennefer Konter mit dem 1:2 (70.), dann scheiterte der „begnadigte“ Offensivspieler mit einem Fernschuss an SSV-Keeper Jens Fikisi. „Leider ist Volkan im Moment unser einziger Spieler mit richtig viel Durchschlagskraft“, sagte Özyurt.

So war es der kurz zuvor erst eingewechselte Kaito Asano, der den Sack nach einem Konter zumachte – 3:1 (90./+2). Jener Akteur also, der beim Siegburger 5:2-Erfolg in der Vorsaison an gleicher Stelle dem späteren Meister Hennef sogar drei Tore eingeschenkt hatte.


FC Hennef 05 – Siegburg 04 1:3 (0:2). FCH: Hövel – Cubukcu, Shala (71. Kilovyi), Camara, Yamahara – Pietrek (57. Schusters), Boboy – Ballicalioglu, Kanli, Wybierek – Lichter. SSV: Fikisi – Kinoshita, Sobiech, Weingarten, Jo – Giulio Multari (75. Maloko), Adahchur (89. Asano) – Tomson, Ojesanmi (58. Kisekka), Kabambi (55. Calis) – Tackie Sai (68. Giovanni Multari) – Tore: 0:1 Sobiech (5.), 0:2 Yamahara (30., ET), 1:2 Ballicalioglu (70.), 1:3 Asano (90./+2) – Gelb-Rote Karte: Sobiech (65.).

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