Fußball-MittelrheinligaHennef erlebt Déjà-vu, Siegburg entführt Punkt

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Kai Schusters

Hennefer Pechvogel: Kai Schusters (am Ball) verschießt nach der Pause einen Elfmeter, kurz darauf fällt das 0:2.

Der FC Hennef 05 hatte die Chancen, der Gegner schoss die Tore. Der Siegburger SV 04 entführte indes einen Punkt aus dem Sportpark Nord.

FC Hennef 05 – VfL Vichttal 0:3 (0:1). Die Generalprobe ist missglückt. Eine Woche vor dem Derby in Siegburg unterlag der Fußball-Mittelrheinligist FC Hennef dem VfL Vichttal mit 0:3. „Ehrlich gesagt hatte ich heute ein Déjà-vu“, sagte Trainer Fatih Özyurt in Anspielung auf die unglücklichen Pleiten gegen Teveren (1:2) und bei Fortuna Köln II (1:2). „Nach einem 0:3 klingt es blöd: Aber auch dieses Spiel dürfen wir nie und nimmer verlieren. Zwei Konter und die brutale Effizienz des Gegners haben uns das Genick gebrochen.“

Die 05er hatten druckvoll begonnen: Matthias Wybierek steuerte aufs Gästetor zu und entschied sich (etwas zu uneigennützig) für einen Querpass auf Oshomah Ichue, sodass ein Gästeakteur in letzter Sekunde klären konnte. Nachdem Ole Lichter aus kurzer Distanz am VfL-Keeper gescheitert war, wurde Wybiereks Querpass auf Lichter erneut in höchster Not abgefangen. Den darauffolgenden Konter vollstreckte Sinan Ak zum 1:0 (31.).

Kai Schusters verschießt Elfmeter

Der Knackpunkt ereignete sich kurz nach der Pause: Erst scheiterte Kai Schusters mit einem von Ichue herausgeholten Foulelfmeter an Niklas Herceg. Dann lief der FCH nach der anschließenden Ecke erneut in einen Konter – 0:2 (Jacob Nkrumah-Sarfo/51.). „Das hat uns den Stecker gezogen“, urteilte Özyurt.

Nach dem 0:3 durch Henrik Artz (61.) flog VfL-Akteur Onur Alagöz zwar wegen Meckerns mit Gelb-Rot vom Platz (67.), doch ohne Benny Boboy (gesperrt) und Kapitän Burak Mus (verletzt) fehlte dem FCH der Glaube an ein Comeback.

FCH: Blönigen – Asani, Camara, Shala, Yamahara (64. Pietrek) – Andreasson, Nakano (59. Simsik) – Wybierek, Schusters (59. Mani), Lichter – Ichue.


Bonner SC – Siegburger SV 04 0:0. Wiedersehen macht Freude, heißt es. Nach dem Duell im Sportpark Nord war jedoch beiden Seiten nicht wirklich zum Jubeln zumute. Weder den beiden Ex-Siegburgern Massaman Keita und Markus Wipperfürth in der Bonner Startelf noch den insgesamt vier zum Einsatz gekommenen Gästeakteuren mit BSC-Vergangenheit.

Denn während der vermeintliche Aufstiegsfavorit aus der Bundesstadt weiter auf der Stelle tritt, verpasste der SSV 04 trotz gut 40-minütiger Überzahl den ersehnten Befreiungsschlag.

„Meiner Meinung nach hätten wir das Spiel gewinnen müssen“, sagte Sportchef Mehmet Dogan hinterher und begründete dies mit einem „klaren Chancenplus in der ersten Halbzeit“. Die größte Möglichkeit verbuchte Sam-Calvin Kisekka, als er nach einer Flanke von Bilal El Morabiti völlig frei stehend über den Ball trat (28.).

Wir sind ganz bewusst nicht all-in gegangen, denn der Gegner hat brutale Qualität im Umschaltspiel
Alexander Otto, Trainer des Siegburger SV 04

Nach dem Wechsel rettete allerdings der Siegburger Pfosten nach einem Schuss des eingewechselten Nam-Ju Lee (47.). Kurz darauf flog dem BSC eine eigene Ecke regelrecht um die Ohren: Ju-yong Jo wurde auf die Reise geschickt und vom Ex-Hennefer Keeper Martin Michel nahezu auf Höhe der Mittellinie zu Fall gebracht – Notbremse (49.).

In Überzahl tat sich der SSV 04 allerdings schwer gegen konsequent verteidigende Bonner. „Wir sind ganz bewusst nicht all-in gegangen, denn der Gegner hat brutale Qualität in der Offensive und nicht zuletzt im Umschaltspiel“, sagte Gästecoach Alexander Otto. „Ein BSC mit zehn Mann ist immer noch ein gefährlicher BSC.“ Angesichts des jüngsten 4:0-Erfolgs im Kreispokal-Finale gegen Mondorf lobte er die „erneute defensive Stabilität. Diesen einen Punkt nehmen wir sehr gerne mit.“

SSV: Vogel – Kinoshita, Weingarten, Sobiech, Jo – Hammouda (84. Zierden) – Kisekka (75. Asano), El Morabiti, Ojesanmi (63. Adahchur), Kabambi – Sai.

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