Fußball-MittelrheinligaSiegburg will Derby gegen Hennef im fünften Anlauf gewinnen

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Siegburg04

Im Angriff für Siegburg 04: Masahiro  Fujiwara 

Siegburg/Hennef – Jede Niederlage schmerzt, doch Derbypleiten schmerzen ganz besonders. Oliver Bonato kennt dieses Gefühl nur allzu gut. „Seitdem ich hier bin, haben wir alle vier Spiele gegen Hennef verloren“, sagt der Sportchef des Fußball-Mittelrheinligisten Siegburg 04 vor dem erneuten Aufeinandertreffen am Freitag, 26. August, (20 Uhr, Walter-Mundorf-Stadion). „Ein fünftes Mal darf es einfach nicht geben.“

Im Lager des FCH ist man allerdings überzeugt von einer Fortsetzung der Serie. „Siegburg ist gut, aber wir sind besser“, sagt Trainer Sascha Glatzel. „Wir werden gewinnen.“ Bünyamin Kilic will sich indes nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Für den Siegburger Coach, der 2018 noch unter Glatzel in Hennef spielte, ist der Gegner „neben Düren das Nonplusultra. Wir werden alle Register ziehen müssen.“ Beide Teams sind mit sieben Punkten nahezu perfekt gestartet. Zeit für einen Team-Check.

Tor: SSV-Keeper Michael Vogel spielt bislang eine fehlerfreie Saison. Im Duell mit Düren (1:1) entschärfte er in der Nachspielzeit einen Freistoß von Vincent Geimer und rettete seiner Elf damit einen Punkt. „Auf der Linie ist er einfach brillant“, sagt Kilic.

Eintrittskarten auf elektronischem Weg

Der Siegburger SV 04 bietet für das Derby gegen den FC Hennef einen Ticketverkauf auf elektronischem Wege an. Über den Anbieter Vivenu können Eintrittskarten für sieben Euro (ermäßigt: vier Euro) erworben werden.

Lange Warteschlangen im Stadion sollen so verhindert werden. Die Abendkasse ist dennoch geöffnet. Das Duell wird über soccerwatch.tv auch in die heimischen Wohnzimmer übertragen. (tim)  

Sein Gegenüber Martin Michel ist ein ruhiger und sachlicher Vertreter – auf und neben dem Platz. „Diese Ruhe überträgt sich aufs ganze Team“, sagt Sportchef Dirk Hager. Der 1,95-Meter-Hüne überzeuge vor allem mit seiner Strafraumbeherrschung. Im jüngsten Duell mit Arnoldsweiler (3:2) parierte er in letzter Sekunde einen Elfmeter.

Abwehr: Drei Gegentore in drei Spielen sind laut Kilic „zu viel, wenn man oben mitspielen will“. Trotzdem lobt er seine Viererkette für die „gute Ordnung“. Während Ju-yong Jo und der Ex-Hennefer Matthias Roder immer wieder Ausflüge nach vorne wagen, sorgen der Regionalliga-erfahrene Noel Below und Tarik Dogan für Stabilität im Zentrum. Letzterer rückte nach der Verletzung von Tom Isecke am ersten Spieltag eine Position nach hinten. „Tarik kann quasi überall spielen“, betont Kilic. „Seine Mentalität und fußballerische Qualität machen ihn zu einem besonderen Spieler.“

Der FCH kassierte in fünf Testspielen nur zwei Gegentore und hielt in den ersten beiden Ligapartien die Null. Ein Grund dafür ist Innenverteidiger Michael Hasemann, der neben Kapitän Yannick Genesi regelrecht aufzublühen scheint. „Auch er hat sich mittlerweile zum Leader entwickelt“, sagt Glatzel. Rechtsverteidiger Burak Mus sei „defensiv eine Bank, aber nach vorne kann er sich noch viel mehr zutrauen.“ Der vor der Saison kurzerhand zum Linksverteidiger umfunktionierte Yutaro Fujimoto hat dies längst beherzigt: In Eilendorf (5:0) glänzte er als Torschütze und Assistgeber.

Mittelfeld: Recep Kartal hat sich in kürzester Zeit unverzichtbar gemacht. Der erst zwei Tage vor dem Düren-Spiel zum SSV gestoßene Regisseur überzeugte sowohl bei seinem Debüt als auch im jüngsten Duell bei Fortuna Köln II (2:1) mit klugen Pässen. Tugra Koc mausert sich indes immer mehr zum Torjäger. Am Sonntag verhinderte der Pfosten seinen dritten Saisontreffer. „Er spielt mittlerweile auch viel erwachsener und leistet sich kaum noch Ballverluste“, sagt Kilic. Mehdi Reichert komplettiert das Dreier-Mittelfeld. „Ein paar Kilos müssen noch runter, doch schon jetzt ist er unverzichtbar“, so der Coach.

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Das gilt auf der Gegenseite auch für Etienne Kamm. „Er ist ein geiler Zocker mit einer brutalen Übersicht“, sagt Hager. Glatzel nimmt ihn jedoch in die Pflicht: „Die genialen Momente sind zuletzt weniger geworden, aber das wird sich früher oder später wieder ändern.“ Um den zweiten Platz auf der Doppelsechs streiten sich die zweikampfstarken Kenan Akalp und Jannik Stoffels. Letzterer kommt immer besser in Tritt und wurde zuletzt zur Pause eingewechselt.

Angriff: Seinem Kopfballtreffer zum Auftakt ließ Robin Schmidt zuletzt zwei Elfmetertore folgen. „Er macht die Bälle zudem stark fest“, sagt Kilic. Flankiert wird er von Nils Stephan und Masahiro Fujiwara. Der Japaner verbuchte schon drei Assists und ein Tor. Stephan verfüge ebenfalls über Regionalliga-Format, betont der Coach. „Manchmal ist er aber noch zu verspielt.“ Der frühere Hennefer Kapitän Dennis Eck gab am Sonntag sein Comeback nach einer Zerrung.

Wenn der Knoten platzt

Im Lager der 05er war die Erleichterung groß über den jüngsten Dreierpack von Mohamed Dahas. „Er hat in der Vorbereitung kein einziges Tor erzielt“, so Hager. „Jetzt ist der Knoten geplatzt.“

FC_Hennef

Im Sturm beim FC Hennef: Celal Kanli

Celal Kanli überzeugte auf der Zehnerposition nicht zuletzt mit dem Assist zum 2:1. In Eilendorf war auch ihm ein Hattrick geglückt. Über links wirbelt Ernesto Carratala-Jimenez (ein Tor). „Manchmal macht er noch einen Haken zu viel, aber auch er ist gesetzt“, so Glatzel. Für den rotgesperrten Tiziano Lo Iacono darf wohl erneut der flinke Michael Okoroafor ran.

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