Sportdirektor Oliver Bonato vom Siegburger SV 04 verteilt Spitzen an den Spitzenreiter und verkündet einen neuen Sportchef sowie den ersten Zugang.
Fußball-MittelrheinligaSiegburg will Meisterfeier des Bonner SC vertagen

Ishak Adahchur (links) und der Siegburger SV 04 wollen die Sieglosserie gegen den Bonner SC um Maximilian Pommer endlich beenden.
Copyright: Quentin Bröhl
Neuer Sportchef, neuer Co-Trainer und schon ein Dutzend Spieler-Zusagen: Die Planungen des Fußball-Mittelrheinligisten Siegburger SV 04 für die Saison 2025/26 laufen auf Hochtouren. „Die Achse steht“, verrät Sportdirektor Oliver Bonato angesichts des Verbleibs von Stammkeeper Michael Vogel, Abwehrchef Till Weingarten sowie des Stürmer-Duos um Alexander Tackie Sai und Nico Kuhbier.
Auch der erste Zugang hat bereits unterschrieben, nämlich Enes Yilmaz (21). Das Mittelfeld-Ass stand zuletzt beim Regionalliga-Absteiger KFC Uerdingen unter Vertrag und trifft in Siegburg auf einen Altbekannten, denn mit Weingarten spielte er gemeinsam im U-17- und U-19-Team von Fortuna Düsseldorf. Beide teilen sich sogar den Tag ihrer Regionalliga-Premiere: Im Duell der Fortuna-Reserve mit dem 1. FC Kaan-Marienborn am 18. März 2023 wurden die Eigengewächse Yilmaz und Weingarten jeweils eingewechselt. „Enes passt perfekt in unser Profil“, sagt Trainer Alexander Otto. „Er ist jung, talentiert und bringt das Gesamtpaket für die Sechser-Position mit.“
Andreas Esser übernimmt als Siegburger Sportchef
Schwer wiegt indes der Abgang von Alec Vinci (25). „Ihn kann man nicht eins zu eins ersetzen“, sagt Bonato. Den Regisseur zieht es nach nur einem Jahr in Siegburg entweder zurück in die Regionalliga oder zu einem ausländischen Profiklub. „Alec hat in dieser Saison gezeigt, dass er eindeutig überqualifiziert ist für diese Liga“, so Otto. „Sein Abgang ist nachvollziehbar und folgerichtig.“ Mit Rechtsverteidiger Georgios Athanasiadis und Sechser Giulio Multari brechen zwei weitere Stammkräfte ihre Zelte in Siegburg ab.
Alles zum Thema Siegburger SV 04
- Fußball-Mittelrheinliga Siegburger SV 04 empfängt seinen „Lieblingsgegner“
- Fußball-Mittelrheinliga Siegburg siegt und knackt die 40-Punkte-Marke
- Vertrag bis 2027 Deniz Gönen ist Hennefs Versprechen für die Zukunft
- Duell mit Wegberg-Beeck Siegburger Comeback bleibt ungekrönt
- Teamplayer und Allround-Talent Siegburger Trainer schwärmt von Tim Keil
- Fußball-Mittelrheinliga Hennef atmet auf, Siegburg marschiert
- 3:1-Erfolg über Hennef Siegburg beendet den Derby-Heimfluch

Alec Vinci (am Ball) verlässt den Siegburger SV 04 nach nur einem Jahr.
Copyright: Quentin Bröhl
Auch neben dem Rasen sind die Weichen gestellt: Während mit Pascal Fauler der bisherige U-17-Chefcoach des 1. FC Düren als zusätzlicher Co-Trainer installiert wird, besetzt Andreas Esser (41) die seit Mehmet Dogans Rücktritt im November 2024 vakante Position des Sportchefs. Der Geschäftsführer der Siegburger Hauptsponsor-Firma Salgert war in der Vorsaison bereits als Teammanager im Einsatz, ehe er zum Bonner SC wechselte und dort als Organisatorischer Leiter des Nachwuchsbereichs fungierte. „Andreas hat den nötigen Fußballsachverstand und noch viel wichtiger: Er ist extrem loyal, vor allem dem Verein gegenüber“, betont Bonato.
Auch wenn der Blick bereits weiter nach vorne geht, fiebert der Sportdirektor dem Saisonendspurt entgegen – und ganz besonders der anstehenden Partie gegen den bereits sicheren Aufsteiger Bonner SC. Der Gegner könnte vor dem Anpfiff (So., 15 Uhr) auch schon als Meister feststehen. Dann nämlich, wenn der SSV Merten am Freitagabend einen Sieg gegen den FV Endenich verpasst.
Ehrlich gesagt habe ich keine Lust darauf, dass der Bonner SC die Meisterschaft in unserem Stadion feiert
Andernfalls winkt dem Spitzenreiter um den Ex-Hennefer Trainer Sascha Glatzel am Sonntag das Meisterstück. „Ehrlich gesagt habe ich keine Lust darauf, dass der BSC den Titelgewinn in unserem Stadion feiert“, sagt Bonato. Angesichts der jüngsten Liga-Vergleiche (drei Niederlagen, zwei Remis) sei ein Sieg gegen den Rivalen aus der Bundesstadt „längst überfällig“. Den Aufstieg des BSC bezeichnet der 54-Jährige als „maximal verdient. Allerdings wäre alles andere auch eine Riesenüberraschung gewesen. Mit diesem Kader aufzusteigen, ist keine große Kunst. Mit unserem Team an der 50-Punkte-Marke zu kratzen, schon eher.“
Sechs Zähler fehlen den 04ern noch, um die beste Mittelrheinliga-Saison der Vereinsgeschichte (2017/18) zu toppen. Ob man am Sonntag in dieser Hinsicht Boden gutmachen kann, darf angesichts der 1:6-Pleite im Hinspiel zumindest bezweifelt werden. „Das war ein Klassenunterschied von der ersten bis zur letzten Minute“, sagt Otto. „Diesmal wollen wir dem BSC aber einen heißen Tanz liefern.“ Auch, um die Meisterfeier zu vertagen.
Fortuna Köln II bittet den FC Hennef zum Kellerduell
Dem FC Hennef 05 winkt der Sprung auf einen Nicht-Abstiegsplatz. Nach dem jüngsten 1:0-Erfolg über den SSV Merten befinden sich gleich drei Teams wieder in unmittelbarer Schlagdistanz, darunter auch der kommende Gegner SC Fortuna Köln II (11.).
Mit einem Auswärtssieg am Sonntag (15.30 Uhr) würden die 05er punktemäßig gleichziehen mit der Regionalliga-Reserve, die ihre letzten acht Partien allesamt verloren hat. Am Mittwoch gab Bogdan Komorowski seinen Rücktritt bekannt; für ihn übernimmt vorerst Regionalliga-Co-Trainer Hamdi Dahmani.
Der Hennefer Interimscoach Martin Gerards muss derweil erneut ohne Nils Teixeira (Zerrung) auskommen und rechnet mit einem „Kampfspiel. Wer die Punkte mehr will, gewinnt.“