„Furore“ in TroisdorfWie man drei Jahrzehnte lang einen Frauenchor führt

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Mit dem Troisdorfer Frauenchor „Furore“ sang Sibille Miesen-Schultz (2. v.r. vordere Reihe) 2017 in der Troisdorfer Stadthalle.

Mit dem Troisdorfer Frauenchor „Furore“ sang Sibille Miesen-Schultz (2. v.r. vordere Reihe) 2017 in der Troisdorfer Stadthalle.

Troisdorf – Außergewöhnliche Ausdauer beweist Sibille Miesen-Schulz, die am Samstag einen runden „Geburtstag“ feiert. Seit 30 Jahren ist die 71-Jährige Vorsitzende des Troisdorfer Frauenchors „Furore“, in den sie 1982 eintrat. Umgehend sei sie von „der Begeisterung für den Chorgesang erfasst“ worden.

Sie war schnell bereit Verantwortung im Verein zu übernehmen, wurde zur Notenarchivarin (1983), Pressereferentin (1985) und Geschäftsführerin (1987) gewählt und folgte am 27. März 1991 Else Güntgen als 1. Vorsitzende. Allen Anforderungen sei Miesen-Schulz gerecht geworden, erzählt die 2. Vorsitzende Bruni Gräber: „Sie war von Natur aus nicht ein Hans, sondern eine Sibille Dampf in allen Gassen und führte den Chor erfolgreich in die Medienzeit.“

Chorausflüge an den Garda- oder Plattensee, Wien, Salzburg

Genauso entschlossen habe sie 1997 „Hals über Kopf Ja gesagt“, als plötzlich der Posten des Vorsitzenden beim Chorverband Rhein-Sieg vakant war. Den Mut zur schnellen Entscheidung für den Neuanfang („Ich wusste nicht, was auf mich zukommt“) habe sie aus der „sie kennzeichnenden Mischung aus Entschlusskraft, Ideenreichtum und Durchsetzungsvermögen geschöpft“, so Gräber.

Über Miesen-Schulz sagt ...

Reinhold Nix: „Eine einfühlsame, starke und ehrliche Frau, die die Ziele des Chors rigoros bis zum Ende verfolgt und in allen Dingen bewandert ist. Der Chor geht ihr über alles. Es gab in unserer Zusammenarbeit nie ein Problem, das wir nicht hätten ausräumen können.“

Wolfram Kastorp: „Sie hat Elan und Energie und bringt sich über das normale Maß hinaus in ihre Vorhaben ein. Sie ist zielstrebig und hat ein gutes Standing in der hiesigen Chorlandschaft.“ (loi)

Das fand in den Kreisen der Chorvorstände, Dirigenten (siehe „Stimmen“) und Dirigentinnen sowie der Chöre hohe Akzeptanz. Bis 2016 gab sie im Chorverband die Richtung vor.

Zupackend und umtriebig ist die 71-Jährige, die sich schnell den Spitznamen „Sibille Dampf in allen Gassen“ verdiente.

Zupackend und umtriebig ist die 71-Jährige, die sich schnell den Spitznamen „Sibille Dampf in allen Gassen“ verdiente.

Ins Schwärmen gerät Sibille Miesen-Schulz beim Gespräch über „ihren“ Frauenchor, der während ihrer Amtszeit von den Dirigenten Reinhold Nix und Wolfram Kastorp und kurzzeitig von René Backhausen geführt wurde. Auf den „fröhlichen und immer selbst gemachten“ Vereinskarneval ist sie ebenso stolz wie auf Chorausflüge an den Garda- oder Plattensee oder nach Wien und Straßburg.

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Die gesangliche Ausgestaltung der Messen im Stephansdom und im Straßburger Münster zählt Miesen-Schulz, die anlässlich ihres „silbernen“ Vorsitzenden-Jubiläums 2016 mit der Humperdinck-Plakette in Silber ausgezeichnet wurde, zu den Höhepunkten ihrer Arbeit als Vorsitzende. Ebenso das gemeinsame Weihnachtskonzert mit dem HT-Werkchor unter Oswald Gilles, das Konzert mit dem Mandolinenorchester Niederkassel in der Beethovenhalle sowie den Titel Meisterchor, den der Frauenchor Troisdorf dreimal errang. In dessen 75. Jubiläumsjahr 2023 will sie den Vereinsvorsitz abgeben. „Das ist ein passender Zeitpunkt“, so Miesen-Schulz.

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