FIFA-ZockerE-Sport Meisterschaft in Troisdorfer Bank

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Konzentriert vor dem Bildschirm saßen die Spieler, so auch Matthias Hietsch mit Kumpel Ahmed Cansiz (sitzend von links). 

  • Die VR-Bank Rhein-Sieg hat erstmals eine FIFA-Meisterschaft ausgeschrieben.
  • Mit dabei sind auch bekannte E-Sportler.
  • Wer hat gewonnen und was sagt der Veranstalter?

Troisdorf – Wo sonst ganz normale Bankgeschäfte getätigt werden, ist Zocken angesagt. Zusätzlich zu den eh schon fünf Monitoren, die an den Wänden hängen, stehen weitere fünf Fernseher in der proppenvollen neuen und modernen Troisdorfer Geschäftsstelle der VR-Bank Rhein-Sieg. Überwiegend lässig gekleidete Jugendliche und einige Erwachsene sitzen vor den Bildschirmen. Dahinter stehen interessierte Mitspieler und hier und da geht bei einem Tor ein Raunen durch den knapp 100 Quadratmeter großen Raum. An eine Überweisung, oder gar ein Konto abzuschließen denkt niemand.

Die Bank hat erstmals eine E-Sports-FIFA-Meisterschaft ausgeschrieben. Begehrt waren die 34 Startplätze für Zweier-Teams, die zehn Euro Startgeld entrichten mussten. Die Duos spielen nach einem WM-Modus einen Gewinner im beliebten Konsolenspiel FIFA20 aus, das erst seit Ende September auf dem Markt ist. Die Spielzeit beträgt zweimal sechs Minuten. Nach den Gruppenspielen in den acht Vorrundengruppen geht es mit dem Achtelfinale weiter, ehe die über fünfstündige Veranstaltung im Endspiel den Gewinner von 500 Euro ermittelt. Die Plätze zwei und drei werden mit 300 beziehungsweise 150 Euro belohnt.

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Schnell reagieren an den Konsolen, erst gedanklich und dann auch motorisch  – darauf kommt es entscheidend an. 

Mit dabei ist auch Matthias „Stylo“ Hietsch aus Sankt Augustin. Seit Januar 2018 ist der 27-Jährige Profi im Team Audi. Er coachte im August den amtierenden FIFA19-Weltmeister Mohammed „MoAuba“ Harkous aus Bremen bei seinem Titelgewinn in London und zählt zu den besten E-Sportlern Deutschlands. „Das neue FIFA20 ist ein ganz anderes Spiel als der Vorgänger; am Anfang muss man richtig viel spielen“, erklärt der Profi, der mit seinen Kumpel Ahmed Cansiz teilnimmt.

Dieser spielt zwar auch viel an der Konsole, ist aber froh, als Bankkaufmann einen sicheren Job zu haben. Zudem ist der bekannte Kicker aus der Region am Wochenende, wenn viele E-Sportler stundenlang im Internet zocken, für RW Hütte in der Kreisliga A auf der echten Wiese unterwegs. Die beiden machen es spannend, doch am Ende setzten sie sich gegen vielen gute E-Sportler durch.

Die Gewinner

Im Endspiel drehen sie gegen Dennis Hammer und Dildar Celik einen 0:1-Rückstand in ein 2:1 und der Siegtreffer fällt erst in der Nachspielzeit. Platz drei geht an Joe Hellmann/Robin Uphues, die sogar aus Gevelsberg angereist sind und 4:0 gegen die Kölner Marvin Hoffmann/Paul Mösinger gewinnen. Schon im Halbfinale holen Hietsch/Cansiz gegen Hellmann/Uphues ein 0:2 auf und gewinnen 3:2. „Man muss schon ein paar Mal zusammen spielen, um den Vorteil auszunutzen“, verrät Hietsch, dass er mit Kollege Cansiz ein eingespieltes Duo ist. Jetzt freute er sich auf das kommende Jahr, denn dann will er sich selbst als Spieler beim FIFA20 qualifizieren.

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Michael Decker von Veranstalter Target E-Sports.

„Wir haben als Veranstalter mit der Firma Target E-Sports Entertainment einen professionellen Partner gefunden, der das Turnier hier toll über die Bühne gebracht hat, ich kann mir durchaus eine Wiederholung vorstellen“, freute sich Geschäftsstellenleiter Michael Schmitz, der selbst mit seinem Mitarbeiter Bastian Hausmann am Start war. „Ich hab das Spiel extra gekauft und wir haben dreimal trainiert. Aber es hat nicht gereicht“, berichtete er. In der Vorrunde kam das Aus nach drei Niederlagen (0:8, 0:3, 0:3). „Sie wollten uns nicht den Ehrentreffer gönnen“, fügte er an.

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Unter allen Teilnehmern wurden sogar noch zwei Original-T-Shirts der E-Sports-Mannschaft von Schalke 04 verlost. „Wir sitzen in Oberhausen und betreuen unter anderem die E-Sport-Abteilung von RW Essen. Die Wettbewerbe sind absolut im Kommen. Aber hier in so einer kleinen Bank waren wir auch noch nicht“, verriet Michael Decker von Target, bevor er seine Bildschirme, sechs Konsolen, 24 Gamepads und natürlich die FIFA20-Spiele selbst einpackt und auf ein erfolgreiches Event zurückblickt.

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