Zeitung: Erzbischöflicher Rat gegen Rückkehr Woelkis

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Köln – Das engste Beratergremium des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki hat sich nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger” fast einstimmig gegen dessen Rückkehr ausgesprochen. Wie die Zeitung am Donnerstag online unter Berufung auf Bistumskreise berichtete, zeigten sich die führenden Mitarbeitenden des Erzbistums äußerst skeptisch. Man sehe die Situation mit großer Sorge. Woelki befindet sich derzeit noch in einer fünfmonatigen Auszeit, will aber am 2. März in sein Amt zurückkehren. Zu dem Beratergremium, dem sogenannten Erzbischöflichen Rat, gehören unter anderem der derzeitige Verwalter des Erzbistums, Rolf Steinhäuser, die Weihbischöfe Ansgar Puff und Dominikus Schwaderlapp und Generalvikar Markus Hofmann.

Aus Kirchenkreisen hieß es zu dem Bericht des „Kölner Stadt-Anzeiger”, es habe im Erzbischöflichen Rat keine Abstimmung über Woelkis Rückkehr stattgefunden. Es sei aber darüber gesprochen worden und dabei sei das Stimmungsbild überwiegend skeptisch gewesen.

Das Verhältnis zwischen Woelki und den wichtigsten Gremien des Erzbistums gilt seit längerem als zerrüttet. Woelki hatte 2020 eine Vertrauenskrise ausgelöst, als er sich entschied, ein Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs nicht zu veröffentlichen. Er führte rechtliche Gründe dafür an und gab stattdessen ein neues Gutachten in Auftrag.

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Im vergangenen Jahr entsandte Papst Franziskus zwei Bevollmächtigte nach Köln, die einen vertraulichen Bericht über die Lage im Erzbistum erstellten. Auf dieser Grundlage entschied Franziskus, dass Woelki im Amt bleiben könne, obwohl er „große Fehler” gemacht habe. Allerdings ging Woelki in eine fünfmonatige Auszeit, die er unter anderem in den Niederlanden verbrachte. An Aschermittwoch will er jedoch zurückkehren und gleich eine festliche Messe im Kölner Dom zelebrieren.

© dpa-infocom, dpa:220217-99-169644/3 (dpa)

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