Warnsystem EfasDeutsche Behörden waren frühzeitig vor Unwetter gewarnt

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Der kleine Ort Schuld ist massiv vom Hochwasser zerstört worden.

Berlin – Schon am 10. Juli, vier Tage vor dem verheerenden Unwetter im Westen Deutschlands, hat das europäische Hochwasser-Warnsystem Efas eine Warnung an deutsche Behörden abgegeben. Das sagte die Professorin für Hydrologie, Hannah Cloke, der britischen Tageszeitung „The Times“.

Cloke hat selbst bei der Entwicklung von Efas mitgewirkt und zeigte sich bestürzt über fehlende Evakuierungen. „Die Tatsache, dass Menschen nicht evakuiert wurden oder die Warnungen nicht erhalten haben, legen nahe, dass etwas schiefgegangen ist.“ Es sei ein „monumentales Systemversagen“, so Cloke gegenüber „The Times“.

Warnmeldungen seien rausgegangen

Alle notwendigen Warnmeldungen der Wetterdienste seien rausgegangen, sagte Cloke weiterhin dem ZDF. „Doch irgendwo ist diese Warnkette dann gebrochen, sodass die Meldungen nicht bei den Menschen angekommen sind.“ Es sei „frustrierend“, denn „schon mehrere Tage vorher konnte man sehen, was bevorsteht.“ Gleichzeit kritisierte sie, dass es an einer „bundesweit einheitlichen Herangehensweise an Flutrisiken“ fehle. Es brauche unterschiedliche Flutpläne für verschiedene Szenarien.

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Mittlerweile ist die Zahl der Todesopfer in den besonders stark betroffenen Regionen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen auf mehr als 150 gestiegen. Nur im Kreis Ahrweiler starben nach Polizeiangaben mindestens 110 Menschen, es gab 670 Verletzte. In Nordrhein-Westfalen kamen offiziell bis Sonntagmittag 46 Menschen ums Leben. Vier Feuerwehrleute waren unter den Opfern. (RND)

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