Stellen Sie sich folgende Szenerie vor: Ein junger Fan des 1. FC Köln möchte in einer Buchhandlung in der Kölner Innenstadt im Jahr 2013 eine Trainingshose seines großen Idols Lukas Podolski von diesem signieren lassen. Der Andrang ist groß, schließlich ist der Stürmer eine Kultfigur im Rheinland.

Algorfa

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Lars Werner

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Wegen der schieren Masse an Menschen scheint es unmöglich, dem begehrten Star näherzukommen. FC-Fan Dominic Willms versucht es über einen eher unkonventionellen Weg, schreitet an der Schlange vorbei und ruft lautstark in die Masse: „Ey, Poldi“. Lukas Podolski schaut auf und antwortete prompt, als er die Hose sieht: „Schmeiß mal rüber“. Eben ein typischer Spruch der kölschen Ikone. 

Leidenschaftlicher FC-Fan

Schon seit Kindesalter ist Dominic Fan des 1. FC Köln, schon allein wegen der örtliche Nähe des Trikotsammlers, der aus Wipperfürth stammt. Podolski ist und bleibt dabei eine Inspiration für den Kita-Leiter: „Da wir beide im selben Alter sind und eine Verbindung zur Region haben, ist er für mich eine Inspiration.“ Und genau das beweist die beeindruckende Trikotsammlung des Fans.

Sein erstes Objekt war eine getragene FC-Hose, die Willms über ein Internetportal ersteigerte. Kurz danach kam der Sammler an ein getragenes Trikot Podolskis aus der Saison 2009. Mit Podolskis Wechsel zum englischen Erstligisten FC Arsenal begann die Sammelleidenschaft. Nun wollte Willms eben nicht nur die Köln-Trikots seines Idols, sondern auch die seiner künftigen Vereine. Im Jahr 2018 fing Willms als Greenkeeper in Köln an und erhielt so Zugang zu den getragenen Sachen der FC-Spieler, die er über die Spieler selbst oder den Zeugwart erhielt.

Nach der Ausübung seines Hobbys über mehrere Jahre baute sich Dominic Willms ein Netzwerk aus Sammlern, Verkäufern und Experten auf, was ihm nun dabei hilft, originale Trikots zu identifizieren und zu erlangen. „Je mehr Trikots und andere Sportartikel von Wert hinzukommen, desto größer wird das Netzwerk. Es gibt viele zuverlässige Auktionshäuser, Websites und Sammlergruppen, die es mir einfacher machen. Inzwischen werde ich auch teilweise schon selbst angeschrieben. Sonst über eBay Kleinanzeigen oder den Verein selbst, da gibt es verschiedene Wege.“

Nicht nur Trikots sind in der Sammlung vorhanden

Mittlerweile umfasst das Sammelsurium zahlreiche Trikots der Vereine, für die Podolski spielte. Von Trikots des FC bis zu Podolskis Auslandstationen: Alles ist in der Kollektion vertreten. Und das sind nicht wenige: Podolski spielte während seiner Karriere nicht nur für Köln. Sondern auch für Bayern München, Arsenal, Inter Mailand, Galatasaray Istanbul, Vissel Kobe, Antalyaspor und aktuell für den polnischen Erstligisten Gornik Zabrze. 

In der Sammlung des Familienvaters befinden sich aber nicht nur Trikots, sondern auch Schuhe, Trainingsanzüge und sogar die Originalauszeichnung von Lukas Podolski aus der Saison 2004, in der man den Weltmeister von 2014 zum besten Spieler der Saison kürte. Das vermutlich wertvollste Objekt seiner Sammlung ist ein original getragener Trainingsanzug von der WM 2014 in Brasilien, wo sich Deutschland mit einem dramatischen 1:0-Erfolg gegen Argentinien zum vierten Mal zum Weltmeister krönte. 

Ein Teil der Sammlung im Museum

Die ständig größer werdende Sammlung zog bereits die Aufmerksamkeit eines Museums auf sich. Ein Teil der Sammlung war im „Oberschlesischem Landesmuseum“ in Ratingen ausgestellt. Dazu gehört der WM-Trainingsanzug von 2014, Arsenal-Stutzen des Nationalspielers, sowie ein FC-Trikot: „Dort wurden Landespersönlichkeiten ausgestellt, unter anderem auch Poldi und Miroslav Klose. Das Museum hatte mich  kontaktiert, ob ich für diese Ausstellungen nicht ein paar Sachen zur Verfügung stellen könnte“, sagt Willms. 

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Lars Werner

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Große Unterstützung in seinem Hobby erhält der zweifache Vater von seiner Frau und den Zwillingen. „Meine Kinder kennen viele der Poldi-Trikots schon komplett auswendig. Solange alles im Rahmen bleibt, kann ich auf meine Frau und meine Kleinen zählen.“

Es war nur eine Frage der Zeit, bis eine solche Sammlung denjenigen anzog, dem sie gewidmet ist. Durch die vielen persönlichen Treffen kennen sich beide und waren zusammen im Fernsehen, wo Willms seine Sammlung vorstellte. Ob er die Trikotsammlung auch über Podolskis Karriereende hinaus fortsetzen wird, bejaht er vorsichtig: „Vermutlich werde ich weiter versuchen, Trikots und Utensilien von ihm zu ergattern. Wo das alles letztlich alles endet, werden wir sehen.“