Fußball-Fans haben für den Spieltag am Wochenende Proteste angekündigt – auch in Köln.
1. FC KölnFan-Aktion gegen Frankfurt „schmerzhaft, aber nachvollziehbar“

Fans des 1. FC Köln wollen sich am Samstagabend am Stimmungsboykott beteiligen.
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Die Aktion ist lange geplant: Organisierte Fußball-Fans in Deutschland wollen an diesem Wochenende jeweils in den ersten zwölf Minuten eines Spiels schweigen. Der Stimmungsboykott richtet sich gegen die geplanten Sicherheitsmaßnahmen der Politik in deutschen Stadien.
Die Fanszenen in Deutschland fordern Vereine zudem auf, „sich diesen Plänen mit allen zur Verfügung stehenden Ressourcen und Möglichkeiten zur Wehr zu setzen“, wie es in einer gemeinsamen Stellungnahme der heißt.
1. FC Köln unterstützt Fanproteste im Grundsatz
Auch Kölner Fans haben angekündigt, sich beim Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt am Samstagabend (22. November, ab 18:30 Uhr) an der Protestaktion beteiligen zu wollen.
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Der 1. FC Köln unterstützt die Aktion, obwohl die Stimmung beim Top-Spiel im eigenen Stadion zu leiden haben wird. Vorstand und Geschäftsführung teilten unter anderem in einem Post via X mit: „Die Schweigeminuten der Fans sind für uns schmerzhaft, aber nachvollziehbar. Die lebendige Fankultur ist ein unersetzlicher Teil unserer Identität und der Lebensfreude, die den FC sowie den gesamten deutschen Fußball auszeichnet“.
Zugleich betonte der FC, dass Stadionsicherheit essenziell und der Stadionbesuch statistisch sicher sei. Kollektivstrafen lehne man ab. Stattdessen setze man auf Dialog mit der Politik, aber auch anderen Vereinen.
Organisierte Fußballfans: „Der Fußball ist sicher! Schluss mit Populismus“
Ferner wird über das Thema Stadionsicherheit vom 3. bis 5. Dezember bei der Herbsttagung der Innenministerkonferenz in Bremen diskutiert. Im Gespräch sind unter anderem personalisierte Tickets bei Fußballspielen und eine Verschärfung der Stadionverbotsrichtlinien.
Die organisierten Fans in Deutschland wehren sich dagegen. Unter dem Motto „Der Fußball ist sicher! Schluss mit Populismus - Ja zur Fankultur!“ fand erst am vergangenen Wochenende eine große Fan-Demonstration in Leipzig statt.
DFL gegen kollektive behördliche Maßnahmen
Die Deutsche Fußball Liga machte vor dem Bundesliga-Wochenende noch einmal ihren Standpunkt in einer Erklärung klar. „Kollektiv wirkende behördliche Maßnahmen, wie sie teilweise vonseiten der Innenpolitik gefordert werden, sind weder mit Blick auf eine Verbesserung der Stadionsicherheit zielführend noch für die vielen Millionen von Fußball-Fans vermittelbar, die von diesen Maßnahmen betroffen wären“, hieß es darin.
Und weiter: „Dies meint ausdrücklich Maßnahmen wie die Reduzierung beziehungsweise Streichung von Kartenkontingenten für Gästefans oder die Verpflichtung zur Personalisierung und damit verbundene Identifizierung beim Einlass.“ Die DFL bezog sich dabei auf die Standpunkte, die ihr Geschäftsführer Marc Lenz und DFB-Präsident Bernd Neuendorf bei der Sondersitzung der Kommission Fans und Fankulturen vertreten hätten. (oke/dpa)

