1. FC KölnPolizei zieht Derby-Bilanz – Fan-Zusammenstoß auf den Vorwiesen drohte zu eskalieren

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Einsatzkräfte der Polizei sichern das Ankommen der Gladbacher Fans am Stadion.

Einsatzkräfte der Polizei sichern das Ankommen der Gladbacher Fans am Stadion.

Der 1. FC Köln trat am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach an. So verlief das Derby aus Sicht der Polizei.

Derby in Köln: Am Sonntagnachmittag empfing der FC den Rhein-Rivalen von Borussia Mönchengladbach in Müngersdorf. Die Lage rund ums Stadion und an den Bahnstationen war von der Kölner Polizei rückblickend alles in allem als ruhig eingeschätzt worden. 

„Unser Ziel war es von Beginn an, das Aufeinandertreffen rivalisierender Gruppen zu verhindern und damit zu einem friedlichen Fußballnachmittag beizutragen“, so die Polizei. Zu ein paar Auseinandersetzungen kam es aber dennoch.

Bilder zum Derby in Köln

Vor Spielbeginn zündeten die anreisenden Fußballanhänger beider Vereine Knallkörper an den Haltestellen Aachener Straße/ Eupener Straße, am Hültzplatz und vor dem RheinEnergie-Stadion. Die Einsatzkräfte leiteten mehrere Verfahren wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz ein. Im Zuge dessen erhielten zwei Kölner Anhänger (25 und 30 Jahre alt) Platzverweise.

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Einen Schlag auf den Hinterkopf erhielt ein offenbar alkoholisierter FC-Fan, nachdem er im Stadion mit zwei Männern in einen Streit geraten war. Ein Rettungswagen fuhr den Mann mit einer Platzwunde in eine Klinik. Beamte nahmen die Ermittlungen zu den flüchtigen Tatverdächtigen auf.

Situation vor dem Kölner Stadion verschärfte sich – Polizei schritt erfolgreich ein

Zwei Stunden vor dem Anpfiff verschärfte sich die Situation kurzzeitig, als etwa 30 rivalisierende Vereinsanhänger auf den Vorwiesen aufeinandertrafen. Beamte der Bereitschaftspolizei sowie der Reiterstaffel griffen jedoch ein, um eine Auseinandersetzung beider Gruppen zu verhindern. Als ein 35 Jahre alter Beteiligter aus Overath einem Platzverweis nicht nachkam, brachten die Einsatzkräfte ihn ins Polizeigewahrsam, wo eine Richterin seinen Verbleib bis zum Ende des Fußballspiels anordnete.

Zu Spielbeginn und im Verlauf der zweiten Halbzeit zündeten dann mehrere Störer im Gästebereich Pyrotechnik. Einsatzkräfte leiteten auch hier die entsprechenden Ermittlungsverfahren ein und werten zudem die Videoaufnahmen aus.

„Unser Ziel war es von Beginn an, das Aufeinandertreffen rivalisierender Gruppen zu verhindern und damit zu einem friedlichen Fußballnachmittag beizutragen. Schon frühzeitig haben die Einsatzkräfte augenscheinlich feindlich gesinnte Störer auf dem Weg zum Stadion erkannt und durch entschlossenes Einschreiten getrennt“, bilanziert Einsatzleiter Martin Lotz nach Spielende. „Darüber hinaus mussten die Kräfte nur in wenigen Fällen eingreifen. Das gilt sowohl für das Stadionumfeld, die Bahnhaltestellen und bekannte Treffpunkte in der Stadt.“

Gladbach-Fans auf dem Weg ins Stadion - Nordseite des Stadions abgeriegelt

5000 Gästefans hatte die Polizei in Köln erwartet. Viele waren mit dem RB27 angereist, der um 12.28 Uhr den Bahnhof Köln-Ehrenfeld erreichte. Zuvor waren weitere Sonderzüge mit rund 1400 Gästen eingetroffen. Dort wurden am Sonntagmorgen bereits Absperrgitter und mobile Toiletten aufgebaut.

Der Weg der Gladbach-Fans zum Stadion verlief ohne größere Vorkommnisse. Laut Polizei-Sprecher war die Lage in den Stunden vor dem Spiel „relativ entspannt“. Die Nordseite des Stadions wurde für die Ankunft der Gäste komplett abgeriegelt.

Vor dem Derby am Sonntag: Polizei Köln bittet um Mithilfe

In Bezug auf das Geschehen rund um das Stadion hatte die Polizei außerdem um die Mithilfe aller Fußballfans gebeten.

Wer rassistisches oder fremdenfeindliches Verhalten beobachtet, soll daher nicht wegschauen, sondern aktiv Stellung beziehen und den Ordnungsdienst oder die Polizei benachrichtigen. „Erteilen Sie Gewalt eine klare Absage! Helfen Sie mit, den Spaß am Fußballsport zu erhalten“, hieß es in dem von der Polizei veröffentlichten Fan-Brief zum Derby.

Die Partie war mit 50.000 Zuschauern und Zuschauerinnen im Rhein-Energie-Stadion ausverkauft.

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