Zwei der drei Teams, die am 27. September im Stadion zur Vorstandswahl beim 1. FC Köln antreten, sind für eine Hybrid-Veranstaltung.
Dreikampf um die MachtFC-Mitgliederversammlung wird erneut zum Politikum

Am 27. September wählen die Mitglieder des 1. FC Köln einen neuen Vorstand. Erstmals findet die Versammlung des Klubs im Rhein-Energie-Stadion statt.
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Bereits Mitte Mai war öffentlich geworden, dass die Frage der Organisation der kommenden Mitgliederversammlung des 1. FC Köln, bei der ein neuer Vorstand gewählt wird, einen Konflikt und Bruch zwischen den Gremien verursachte. Der noch amtierende Vorstand des Bundesliga-Aufsteigers hatte für eine Hybrid-Veranstaltung geworben, die am 27. September erstmals im Rhein-Energie-Stadion über die Bühne geht. Der Mitgliederrat, der laut Satzung zustimmen muss, war allerdings klar für eine Versammlung in Präsenz und setzte sich damit durch.
Doch das Thema hatte bereits für große Diskussionen unter den Mitgliedern und Fans gesorgt – und schwelte auch danach weiter. Jetzt, wo der Dreikampf um die Macht feststeht und gleich drei Vorstandsteams zur Wahl stehen, kommt es erneut auf die Agenda und hat das Potenzial, zum Politikum zu werden. Denn wie diese Zeitung erfuhr, plädieren die Teams „Stroman“ (Wilke Stroman, Tugba Tekkal, FC-Vizepräsident Carsten Wettich) und „Adenauer“ (Sven-Georg Adenauer, Thorsten Kiesewetter, Martin Hollweck) ebenfalls für eine hybride Veranstaltung, um den „demokratischen Prozess“ zu stärken, wie es heißt. Beide Teams sollen sich zu dem Thema ausgetauscht haben. Mindestens ein Team plant den Gang in die Öffentlichkeit und will sich explizit auch noch mal an den Vorstand und Mitgliederrat wenden.
Dieser Schritt wiederum dürfte eine Reaktion des Mitgliederrats und auch des von ihm vorgeschlagenen Teams zur Folge haben. Denn die Vorstandskandidaten Jörn Stobbe, Jörg Alvermann und Ulf Sobek sprechen sich wie das Gremium für eine Mitgliederversammlung in Präsenz aus und werden wiederum ihre Gründe anführen.
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Der Mitgliederrat hatte seinerzeit argumentiert, eine Teilnahme aus der Ferne schwäche abgesehen von technischen Risiken die Vereinskultur. Außerdem hätten sich bei früheren Hybrid-Veranstaltungen die Teilnehmerzahlen nicht signifikant verändert. Mittlerweile kommt wohl hinzu, dass auch der Zeit-Faktor rund acht Wochen vor der Versammlung eine Rolle spielt.
Der Vorstand (Werner Wolf, Eckhard Sauren und Wettich) widersprach dem Mitgliederrat in seiner Stellungnahme vom 13. Mai deutlich. Man habe sich eine hybride Veranstaltung sehr gut vorstellen können und sei bereit für sie gewesen. „Wir bedauern diese Entscheidung des Mitgliederrats, da eine hybride Option aus unserer Sicht die Barrieren für eine Teilnahme an der Mitgliederversammlung gesenkt hätte. Sie hätte beispielsweise auch Mitgliedern die Möglichkeit zur Wahrnehmung ihrer Mitgliedschaftsrechte geboten, denen aufgrund von Mobilitätseinschränkungen oder der Entfernung nach Köln eine physische Teilnahme nicht möglich ist. Wir respektieren jedoch die Entscheidung des Mitgliederrats gemäß den satzungsgemäßen Vorgaben“, so der Vorstand.