Europa Conference League in KölnFC-Gegner OGC Nizza ist unberechenbar
Khephren Thuram (r.), hier im Hinspiel im Zweikampf mit Ondrej Duda, ist einer der Leistungsträger des OGC Nizza.
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Köln – Am Donnerstagabend findet für den 1. FC Köln in Müngersdorf quasi ein Europapokal-Endspiel statt. Denn wollen die Kölner in der Conference League überwintern, ist gegen Gegener OGC Nizza ein Sieg im Rhein-Energie-Stadion Pflicht. Für die Geißböcke steht also viel auf dem Spiel. Nicht zuletzt auch eine Menge Geld, das der Verein gut gebrauchen kann. Bei den Franzosen sieht das nicht anders aus.
1. FC Köln gegen OGC Nizza: Die Ausgangslage
Nizza führt die Gruppe D mit acht Punkten vor Partizan Belgrad (punktgleich) an. Der 1. FC Köln hat sieben Zähler auf dem Konto. Die Franzosen sind bei einem Unentschieden also sicher mindestens Gruppenzweiter und somit weiter – unabhängig vom Ergebnis des zeitgleichen Spiels von Partizan Belgrad gegen den 1. FC Slovacko. Der FC braucht einen Sieg, würde damit an Nizza vorbeiziehen und bei einem Unentschieden oder einer Niederlage von Belgrad sogar als Gruppenerster in die K.o.-Phase einziehen.
Der Gegner: OGC Nizza
Olympique Gymnaste Club de Nice Côte d'Azur – so der vollständige Name des Clubs – hat sich nach überschaubarem Start in der Ligue 1 inzwischen gefangen. Die Mannschaft von Lucien Favre steht aktuell auf dem zehnten Rang in der französischen Eliteklasse, rangiert aber damit immer noch hinter den eigenen Ansprüchen. Mit 13 Treffern in 13 Ligue-1-Spielen ist OGC nicht das offensivstärkste Team – was angesichts des eher defensiv orientierten Trainers allerdings auch nicht verwundert. In der Conference League traf Nizza in fünf Spielen sechsmal.
Schmeichel, Pépé und Co.: die Stars
Talent ist ohne Zweifel vorhanden im Kader von OGC. Etwa mit dem gerade erst 22-jährigen Innenverteidiger Jean-Clair Todibo und dem 21-jährigen Khéphren Thuram hat der Verein zwei absolute Top-Talente in den eigenen Reihen. Todibo fehlt nach seiner Roten Karte gegen Slovacko allerdings und dürfte schmerzlich vermisst werden.
Für Erfahrung sorgen unter anderem Kasper Schmeichel im Tor sowie Ross Barkley, Nicolas Pépé und Aaron Ramsey im Mittelfeld. Dass der ehemalige Kapitän der walisischen Nationalmannschaft allerdings aktuell nur zweite Wahl ist, zeugt von der Qualität im Kader.
Der 1. FC Köln muss unterdessen auf Mittelstürmer Gaëtan Laborde (mit 5 Toren Top-Torjäger in der Liga) achten, Andy Delort (traf im Hinspiel gegen den FC) fällt verletzungsbedingt aus. Fraglich ist der Einsatz des Sommer-Top-Transfers Sofiane Diop. Der 22-Millionen-Mann verpasste zuletzt mehrere Spiele mit einer Oberschenkelverletzung, gegen den FC scheint der flinke Linksaußen laut französischen Medienberichten aber nun wieder eine Option zu sein. Lucien Favre kann also – anders als Steffen Baumgart – fast aus dem Vollen schöpfen.
OGC Nizza reist mit großem Selbstvertrauen nach Köln
Die Formkurve stimmt bei den Franzosen, seit der überraschenden Heimniederlage am vierten Spieltag der Conference League gegen den 1. FC Slovacko (1:2) ist das Team von Lucien Favre seit vier Spielen unbesiegt. Zuletzt gab es zwei wichtige 2:1-Erfolge: Auf europäischer Bühne gewann OGC gegen Partizan, in der Liga gegen eines der aktuellen Top-Teams der Ligue 1, den FC Lorient.
Taktische Ausrichtung
In welcher Formation die Franzosen in das entscheidende Gruppenspiel in Müngersdorf gehen werden, ist ungewiss. Taktikfuchs Favre wechselt oft die Ausrichtung. Im Hinspiel lief OGC im 4-3-3 auf, zuletzt gelangen der Mannschaft im 4-4-2 mit Doppelsechs zwei „Dreier“. Nizza hat aber dank seines breit aufgestellten Kaders auch die Dreierkette im Repertoire.
Das Spiel ist auf die schnellen Offensivkräfte zugeschnitten. Der von Arsenal ausgeliehene Nicolas Pépé ist eine davon, er zeigte sich in den vergangenen Wochen als Stürmer aufgestellt zunehmend treffsicher. Auch in Sachen Personal wartet Favre immer wieder mit Überraschungen auf und ist unberechenbar. Steffen Baumgart wird seine Elf auf verschiedene Szenarien vorbereiten müssen.
1. FC Köln empfängt OGC Nizza: Ein Spiel auf Messers Schneide
Unterm Strich erwartet den FC den nominell wohl stärksten Gegner in der Gruppe D. Die Baumgart-Elf, zuletzt extrem heimstark, braucht sich trotz angespannter Personallage angesichts der zuletzt passenden eigenen Leistungen aber sicher nicht zu verstecken. Zu hoffen bleibt, dass das Spektakel auf dem Spielfeld stattfindet und es nicht wie im Hinspiel zu Ausschreitungen kommt. Vor dem entscheidenden Gruppenspiel in der Europa Conference League ist die Kölner Polizei in Alarmbereitschaft.