Vor Europa-League-SpielLeverkusen stichelt gegen 1. FC Köln – und wird Tickets nicht los

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16.09.2023, Nordrhein-Westfalen, Köln: Fußball: Bundesliga, 1. FC Köln - TSG 1899 Hoffenheim, 4. Spieltag, im RheinEnergieStadion. Kölns Trainer Steffen Baumgart nach dem Spiel auf dem Platz. Foto: Federico Gambarini/dpa - WICHTIGER HINWEIS: Gemäß den Vorgaben der DFL Deutsche Fußball Liga bzw. des DFB Deutscher Fußball-Bund ist es untersagt, in dem Stadion und/oder vom Spiel angefertigte Fotoaufnahmen in Form von Sequenzbildern und/oder videoähnlichen Fotostrecken zu verwerten bzw. verwerten zu lassen. +++ dpa-Bildfunk +++

Auch FC-Trainer Steffen Baumgart kommentierte die Stichelei aus Leverkusen. (Archivbild)

Der Seitenhieb der Werkself wird mit Humor genommen. Fans, Steffen Baumgart und auch der 1. FC Köln wissen, wie sie kontern können.

Für Bayer 04 Leverkusen beginnt am Donnerstagabend der europäische Vereinswettbewerb: In der Bayarena empfängt die Werkself den amtierenden schwedischen Meister BK Häcken aus Göteborg zum ersten Gruppenspiel in der Europa League (18.45 Uhr).

Einen Tag vor der Partie rührte Bayer noch einmal die Werbetrommel für Tickets: Auf „X“ veröffentlichte der Verein ein Flussdiagramm. Egal, welche Antwort auf Fragen wie „Magst du Leverkusen?“ oder „Schaust du gerne guten Fußball?“ folgt – fast alle führen sie zu „Komm ins Stadion“ und einem Verweis auf die Bayer-Webseite für Tickets. 

„Verfolgst du gern Abstiegskampf?“ – „Dann bist du wohl Köln Fan?“

Nur die Frage „Euroooooopapooooookal?“ führt bei einem „Nö“ zu „Verfolgst du gern Abstiegskampf?“. Bejaht man dies, steht dort, wenn auch sehr klein, die rhetorische Frage „Dann bist du wohl Köln Fan?“.

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Diese Stichelei vom derzeitigen Tabellenersten der Bundesliga wird überwiegend mit Humor genommen. Doch einige Kommentare sticheln zurück. Darunter augenscheinlich auch Fans des 1. FC Köln, der derzeit nach drei Niederlagen und einem Remis auf Tabellenplatz 16 steht. Sie schlagen alle in die gleiche Richtung.

„30.000 Plätze und nicht mal die macht ihr voll“, schreibt etwa ein Nutzer. Ein anderer Nutzer twittert: „Bekommen nicht einmal in der Europa League das Stadion voll und verteilen Schüsse, was ein lächerlicher Haufen voller Lappen“.

Steffen Baumgart: „Der FC steht in dieser Region über allem“

Auch FC-Cheftrainer Steffen Baumgart äußerte sich bei der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Werder Bremen (Samstag, 18.30 Uhr) zu dem Tweet der Werkself und lobte sie. „Wenn man schönen Fußball sehen möchte, sollte man nach Leverkusen gehen“, so der FC-Coach.

Ganz ohne Seitenhieb Richtung Bayer Leverkusen geht es dann bei Baumgart auch nicht: „Wenn Sie noch schöneren [Fußball] sehen wollen, mit mehr Emotionen und auch im vollen Stadion, wo sie nicht aufrufen müssen, dass die Leute kommen, dann kommen Sie zu uns“.

Denn für den Trainer ist der 1. FC Köln „der größere Verein, auch wenn das sportlich vielleicht anders erscheint“: „Der FC steht in dieser Region über allem. Da kannst du 20 Mal Europacup spielen, oder Vizemeister werden. Scheißegal.“

Auch der Verein ließ es sich nicht nehmen, selbst zu sticheln. Der offizielle Account der Kölner retweete den Beitrag aus Leverkusen, samt Videoclip mit Baumgarts Reaktion und dem Hinweis: „Ach übrigens, es gibt noch Tickets für heute Abend“. Tatsächlich wurden am Donnerstagnachmittag noch freie Plätze im Ticketshop der Leverkusener angezeigt. 

Bayarena ist selten ausverkauft – mit dem Erfolg kommt aber auch das Publikum ins Stadion

Bayer Leverkusen hatte zudem in der Vergangenheit große Probleme, Tickets für ihre Spiele loszuwerden. Ausverkauft sind die Spiele der Werkself nur selten. In der vergangenen Saison wurden nur 10 von 17 Heimspiele in der Bundesliga, im Schnitt waren laut „Transfermarkt“ 28.612 Menschen im Stadion. Die Bayarena hat eine Kapazität für 30.210 Fans. In älteren Spielzeiten ist der Schnitt zum Teil noch schlechter.

Allerdings muss auch erwähnt werden, dass Bayer einen Anteil der Karten an Anwohnende sowie Schülerinnen und Schüler aus Leverkusen verschenkt.

Beim 1. FC Köln waren in der vergangenen Spielzeit auch nur zehn Heimspiele ausverkauft – allerdings war der Durchschnitt der Zuschauenden im Rheinenergie-Stadion, in das 50.000 Menschen passen, besser. In der Saison 2022/23 waren durchschnittlich 49.765 beim FC in Müngersdorf.

Aber dank der Erfolgsserie, in der sich die Leverkusener um Trainer Xabi Alonso derzeit befinden, bahnt sich auch Besserung bei den Besucherzahlen an: So gut wie alle Plätze der Bayarena waren beim letzten Bundesliga-Heimspiel gegen SV Darmstadt (5:1) besetzt. Zum Auswärts-Remis gegen den FC Bayern wurde die Werkself immerhin von 5000 Fans begleitet. In der Europa League gegen BK Häcken werden 25.000 Fans in Leverkusen erwartet. 


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