Kommentar zum Jovic-TransferDer Preis für den Millionengewinn ist Glaubwürdigkeit

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Hat womöglich schon bei Verkündung der Verpflichtung von Luka Jovic (r.) im April mit dessen Abgang gerechnet: Eintracht-Sportdirektor Fredi Bobic (m).

Frankfurt – 27 Tore aus 48 Spielen, dazu sieben Assists. In der wundersamen Frankfurter „Büffelherde“, bestehend aus Ante Rebic, Sebastian Haller und Luka Jovic, spielte letzterer in abgelaufenen Saison das Alphatier.

Mit rechts, mit links, mit Fuß und Kopf: Die Vielseitigkeit in Jovics Offensivspiel, sein Tempo und seine Qualität im Abschluss führten Frankfurt bis in das Europa-League-Halbfinale und ließen die Hessen lange von Platz vier in der Bundesliga träumen. Logisch, dass solche Leistungen von internationalen Topclubs nicht unbemerkt bleiben. 

Dass Real Madrid den Serben nun für kolportierte 60 Millionen Euro verpflichtet hat, ist ein normaler Prozess auf einem absurden Transfermarkt – von dem wohl alle drei Parteien finanziell und sportlich profitieren werden: Real Madrid bekommt ein vielversprechendes Talent mit Starpotenzial, Luka Jovic einen Millionenvertrag und Eintracht Frankfurt die Chance, die eigene Mannschaft mit dem Transfererlös breiter aufzustellen – und die nächsten Jovics aus dem Hut zu zaubern.

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Der Preis für den Millionengewinn ist Glaubwürdigkeit

Bemerkenswert ist rückblickend allerdings, was sich vor etwa sechs Wochen ereignete: Mit den Worten „Die Eintracht hat die Kaufoption für Luka Jovic gezogen, unser Top-Torjäger bleibt ein Adler“ verkündeten die Frankfurter die feste Verpflichtung ihres Topstars.

Dass sich diese Worte nach nicht einmal zwei Monaten als leeres Versprechen an die Fans entpuppen, zeigt erschreckend deutlich, dass nicht nur Vertragslaufzeiten, sondern auch bereits getätigte Transfers vor allem eines sind: Verhandlungspositionen.

Der Preis dafür ist nicht nur die Millioneninvestition für die gezogene Kaufoption, die in der Vorahnung ihrer Vervielfachung kaum schmerzt. Auch mit Glaubwürdigkeit bei den eigenen Fans muss Eintracht Frankfurt nach der großspurigen Ankündigung zahlen.

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