Kommentar zur Fifa-EntscheidungEine Ohrfeige für Gianni Infantino

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Gianni Infantino

Köln – An der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar werden also – wie gehabt – 32 Teams teilnehmen, die Erweiterung des Turniers auf 48 Mannschaften ist erst einmal vom Tisch.

Katar kann das aufgeblähte Turnier alleine nicht stemmen. Es wäre nur möglich gewesen, wenn man sich ein weiteres Gastgeberland hinzugeholt hätte. Die politische Lage in der Golf-Region ließ nur Oman oder Kuwait zu. Für diese Länder reicht die Zeit allerdings nicht mehr.

Infantino scheitert an Weltpolitik

Das ist eine eindeutige Niederlage für Fifa-Präsident Gianni Infantino. Der Schweizer war ein großer Befürworter der Aufstockung. Letztendlich ist er an der weltpolitischen Lage gescheitert, wahrscheinlich hat Infantino sie unterschätzt.

Mit der Aufstockung auf 48 Nationen wollte der Fifa-Präsident den kleinen Nationen entgegen kommen, so hieß es zumindest. In Wahrheit – und so wird es auch unter den meisten Fans wahrgenommen – dürfte es dem Weltverband und seinem Präsidenten nur darum gehen, noch mehr Geld aus einem Turnier zu ziehen.

Zweifelhafte Menschenrechtslage

Schon die Vergabe an Katar rief wegen der dortigen zweifelhaften Menschenrechtslage Protest  hervor. Hinzu kommt, dass es während der Vorbereitungen  zu mehreren Todesfällen von Arbeitern kam.

Zwar könnte man sich darüber freuen, dass Infantinos Pläne vorerst gestoppt sind. Trotzdem wird die Aufblähung internationaler Turniere weitergehen: Die Klub-WM mit 24 Teams, wahrscheinlich kommen eine Nations League und die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko mit 48 Teams.

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