Beim Sieg in Dresden zeigten sich die Haie unerschüttert davon, dass der Coach sie nach Saisonende verlässt.
EishockeyKölner Haie wollen Kari Jalonens Worten Taten folgen lassen

Gut in Form: Der KEC feierte zuletzt drei Siege in Serie.
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Für den Trip nach Dresden gönnten sich die Kölner Haie den Luxus, im Flugzeug und nicht wie sonst im Mannschaftsbus zu reisen. Anstatt durch die Nacht zu fahren, stiegen sie somit bald nach dem 5:2-Erfolg beim DEL-Aufsteiger am Donnerstagabend entspannt und gut gelaunt in den Flieger nach Köln/Bonn.
„Es ist wichtig, gut zu starten, wenn man auswärts spielt“, sagte Trainer Kari Jalonen. Sportdirektor Matthias Baldys freute sich über eine „stabile Leistung“ des KEC. Die Haie führten in Dresden nach 23 Minuten durch Tore von Dominik Bokk, Veli-Matti Vittasmäki, Valtteri Kemiläinen und Parker Tuomie bereits mit 4:0.
Das einzige Manko des Spiels war aus ihrer Sicht ein Durchhänger im Mitteldrittel, durch den Dresden ins Spiel und zu Treffern durch Sebastian Gorcik und Austin Ortega kam – beide schwer haltbar für Haie-Goalie Tobias Ancicka, der den am Knie verletzten Felix Brückmann gut vertrat. Ancicka hätte sich über ein Shutout sicher sehr gefreut, der möglich gewesen wäre, hätten die Haie ihre disziplinierte Linie über 60 Minuten durchgezogen. „Im zweiten Drittel waren wir nicht so gut, da war ich nicht zufrieden. Im dritten Drittel hatten wir wieder eine gute Balance“, bilanzierte Jalonen. Das fünfte Kölner Tor erzielte Ryan MacInnis in der 51. Minute.
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Trainer Kari Jalonen gibt „familiäre Gründe“ an
Es scheint also, dass die Nachricht über Jalonens Abschied zum Saisonende, die der KEC am Mittwoch bestätigt hatte, die Kölner Mannschaft nicht negativ beeinflusste. Im TV-Interview gefragt nach seinen Plänen, antwortete der Coach, der dem Vernehmen nach im kommenden Jahr bei Tappara Tampere anheuern wird, allein „familiäre Gründe“ seien der Hintergrund seiner Entscheidung. Und er gab das Motto für die nächsten Monate vor: „Wir haben hier noch viel vor, bevor ich gehe.“
Der Sieg in Dresden war der dritte des KEC in Serie. Allerdings waren die Eislöwen kein echter Maßstab für die Haie, denn spielerisch und taktisch waren sie deutlich unterlegen. Am Sonntag treffen die Kölner in der Lanxess-Arena auf die Straubing Tigers (16.30 Uhr) – einen Gegner, der in den ersten zehn Spielen der DEL-Saison 2025/26 schon 24 Punkte einfuhr – und die Haie voraussichtlich deutlich stärker fordern wird. Die Tigers, trainiert vom Kanadier Craig Woodcroft, spielen mit viel offensivem Schwung und Tempo – und mit dem Dänen Henrik Haukeland im Tor, der vom Absteiger Düsseldorfer EG nach Niederbayern gewechselt ist.
Kölner Haie sondieren den Torhüter-Markt
Apropos Torhüter: Zur möglichen Dauer der Verletzung Brückmanns, der sich am vergangenen Sonntag im Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters eine Blessur am Knie zugezogen hatte, machen die Haie weiterhin keine konkreten Angaben. „Mehrere Wochen“ werde er fehlen, heißt es lediglich. Ob es eher drei oder 13 Wochen sein könnten, verrieten sie nicht. Klar ist nur: Ancicka vertritt ihn, Ersatzmann ist derzeit der 18-jährige Junghai Aaron Kaiser, der bislang noch kein DEL-Spiel absolviert hat.
Es ist deshalb nachvollziehbar, dass sich die Haie – unabhängig davon, wie Ancicka die Aufgabe im Tor meistert – bereits auf dem ausländischen Markt nach einem weiteren Goalie umsehen. Stabilität auf der Torhüterposition ist essenziell für eine Mannschaft, die sich wie der KEC hohe Ziele gesetzt hat – und Trainer Jalonen am liebsten mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft in dessen finnische Heimat verabschieden würde.