Haie-Verteidiger Jan Luca Sennhenn spricht über sein Comeback und die bisherige Saison des KEC.
Kölner Haie„Wir sind in der Tiefe besser besetzt, von der ersten bis vierten Reihe“

Jan Luca Sennhenn, geboren am 11. November 2000 in Kassel, ist Verteidiger und ein Kölner Eigengewächs der Junghaie, für die er ab 2013 aktiv war. Seit 2020 gehört er fest zum Haie-Profikader.
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Herr Sennhenn, Sie haben am Wochenende gegen Augsburg und Schwenningen Ihre ersten beiden Spiele für die Kölner Haie nach langer Pause wegen einer Verletzung an der linken Schulter absolviert. Wie haben Sie sich gefühlt?
Sehr gut. Die beiden Spiele liefen wirklich gut, deshalb bin ich zuversichtlich. Ich war lange verletzt und konnte nur von oben zuschauen. Da freut man sich umso mehr, endlich wieder aufs Eis zu dürfen. Am Anfang muss man wieder reinkommen, gerade was die Sicherheit im Oberkörper angeht. Man muss zunächst ein Gespür und ein Vertrauen dafür bekommen, dass alles hält – vor allem in Zweikämpfen oder bei Checks.
Die Verletzung haben Sie sich im August im ersten Testspiel gegen Tappara Tampere zugezogen.
Genau, erstes Testspiel, erster Wechsel. Ich war vielleicht zehn Sekunden auf dem Eis, habe einen kleinen Schubser bekommen und wollte mich mit der linken Hand abstützen. Die ist weggerutscht, und ich bin unglücklich gefallen.
Eine Operation war nötig, und Sie brauchten dann in der Reha viel Geduld?
Auf jeden Fall. Anfangs denkt man, man könnte nach zwei, drei Wochen wieder spielen, weil die Schmerzen schnell abgeklungen sind. Aber sobald man richtig anfängt zu arbeiten, merkt man den Unterschied. Man baut in kurzer Zeit stark ab. Die ersten Wochen trägt man den Arm in einer Schlinge und darf ihn nicht bewegen. Ich habe aber alles gut wieder hinbekommen.
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Am Dienstagabend (19.30 Uhr/Lanxess-Arena) folgt ein Heimspiel gegen die Adler Mannheim. Freuen Sie sich darauf?
Sehr. Mannheim hat jedes Jahr einen starken Kader und gehört zu den besten Teams der Liga. Wir müssen wieder unsere beste Leistung bringen.
Während Sie verletzt waren, haben Sie die Spiele als Zuschauer verfolgt. Wie sehen Sie die aktuelle Haie-Mannschaft im Vergleich zu der des Vorjahres?
Wir sind dieses Jahr in der Tiefe noch etwas besser besetzt, von der ersten bis zur vierten Reihe. Wir haben Spieler, die auf der Tribüne sitzen, obwohl sie gut genug wären zu spielen. Letztes Jahr hat man am Ende im Playoffs-Finale gegen Berlin gemerkt, dass etwas die Luft raus war. Dieses Jahr können wir Ausfälle besser kompensieren.
Der neue Haie-Torwart, der Finne Janne Juvonen, ist ebenfalls gut gestartet…
Er hat einen super Einstand gehabt und ist ein sehr schneller Torwart, nicht der Größte, aber extrem beweglich. Er gibt der Mannschaft ein sicheres Gefühl.
Wie sehen Sie die neuen Verteidiger, die Finnen Oliwer Kaski und Valtteri Kemiläinen?
Man merkt ihnen sofort ihre Erfahrung an und kann sich viel abschauen von ihnen. Es sind sehr nette Jungs, auch sehr kommunikativ.
Also ist die Haie-Mannschaft Ihrer Ansicht nach dieses Jahr stärker als in der vorigen DEL-Saison?
Eine gute Frage, die ich nicht verneinen würde. Wenn wir verletzungsfrei bleiben und unsere Punkte holen, bin ich sehr zuversichtlich. Die Liga ist allerdings eng. Es gibt keine sicheren Siege. Man muss jedes Spiel neu angehen und darf niemanden unterschätzen. Der Punktestand in der Tabelle zeigt, wie eng alles ist.
Ungewöhnlich ist die vierwöchige Pause im Februar wegen oder olympischen Winterspiele. Ein Problem?
Nein, ich denke nicht. Für manche Spieler kann es sogar gut sein, den Kopf freizubekommen. Andererseits kann der Rhythmus leiden. Aber ich bin mir sicher, unser Trainer Kari Jalonen wird einen guten Plan haben.
Hat es Sie überrascht, dass Kari Jalonen die Haie nach der Saison verlässt und Trainer von Tappara Tampere wird?
Er hat in Köln in relativ kurzer Zeit viel bewegt. Sehr schade, dass er geht. Aber ich kann es verstehen, dass er wieder nach Hause und zu seiner Familie will. Die Mannschaft hat dafür volles Verständnis.

