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FootballCologne Centurions erleben beim 0:68 gegen die Tirol Raiders ihr nächstes Debakel

Lesezeit 3 Minuten

Nana Adom (am Ball), Runningback der Cologne Centurions, sorgte hin und wieder für Raumgewinn.

Die Mannschaft von Headcoach Javan Lenhardt enttäuscht vor allem in der Offensive.

Erst gab es schlechtes Wetter und dann ein schlechtes Spiel. Zumindest für den Anhang der Cologne Centurions unter den knapp 800 Zuschauern im Südstadion war das erste Heimspiel in der ELF (European League of Football) gegen die Raiders Tirol am Samstag alles andere als ein Vergnügen. Beim 0:68 (0:17; 0:28; 0:10; 0:13) erlebte die Mannschaft von Headcoach Javan Lenhardt auch im zweiten Auftritt der Saison ein Debakel.

Das wegen eines schweren Gewitters eine halbe Stunde später angestoßene Spiel entpuppte sich schon in der ersten halben Stunde als Demonstration der Überlegenheit der österreichischen Gäste. Kölns Plan, das Spiel gegen den Favoriten aus Innsbruck möglichst lange offen zu gestalten, war spätestens zu Beginn des zweiten Viertels beim Stand von 0:24 Makulatur. Am Ende hätte es vermutlich noch deutlicher werden können, hätten die Gäste in der zweiten Halbzeit nicht einen Gang zurückgeschaltet und einigen Ersatzspielern Einsatzzeit gegönnt.

Die Blitze zuckten noch in der Ferne am Himmel, während auf dem Platz ein Touchdown nach dem anderen einschlug – zum Leidwesen der Kölner Fans allerdings kein einziger für die Kölner. Weil US-Quarterback Connor Miller verletzt ausfiel, übernahm Adrian Platzgummer die Rolle des Spielmachers für Tirol und zeigte eine starke Leistung. Tobias Bonatti, Marco Schneider, Lukas Haslwanter und JaCorey Sullivan sorgten mit ihren Touchdowns zur Pause für klare Verhältnisse. Insgesamt neun Touchdowns und zwei Field Goals erzielten die Raiders gegen hoffnungslos unterlegene Centurions, die sich nicht nur im Defensiv-Verhalten einige katastrophale Fehler erlaubten.

Besonders enttäuschend war die Leistung der Kölner Offensive, in der sich zunächst Jan Leuker und anschließend Keegan McCormack-Reamer auf der Quarterback-Position folgenschwere Pässe zum Gegner leisteten. Durch insgesamt fünf Ballverluste erleichterte der Angriff dem Gegner das Punktesammeln und blieb ansonsten ziemlich harmlos.

Wir wissen, dass wir eine Menge Arbeit vor uns haben und dass es eine sehr schwere Saison für uns wird. Aber es ist ein Aufbauprozess und wir haben gerade die ersten Schritte gemacht
Javan Lenhardt, Headcoach der Cologne Centurions

Für Raumgewinn auf Kölner Seite sorgten hin und wieder Laufspielzüge über Nana Adom, Tobias Reglinksi und Maximilian Weitz sowie ein paar wenige gelungene Pässe auf Austin Osborne. Wide Receiver Osborne, dem vor zwei Jahren noch auf höchstem College-Niveau für Bowling Green aktiven Ausnahmekönner aus Kalifornien (auf dessen Trikot der letzte Buchstabe beim Nachnamen vergessen wurde), war die Unzufriedenheit über die Bemühungen der Nebenleute anzusehen.

„Das heutige Spiel ist völlig anders gelaufen, als geplant. Ich ziehe den Hut vor den Raiders Tirol, sie haben ein gutes Team, das unsere Fehler ausgenutzt hat. Wir wissen, dass wir eine Menge Arbeit vor uns haben und dass es eine sehr schwere Saison für uns wird. Aber es ist ein Aufbauprozess und wir haben gerade die ersten Schritte gemacht“, resümierte Javan Lenhardt ähnlich, wie nach der Berlin-Pleite. Gegen Frankfurt Galaxy wird am nächsten Wochenende wohl erneut Geduld mit den Centurions gefordert sein.