Tabea Kemme hat sich im Kuss-Skandal mit Jennifer Hermoso solidarisiert und dafür Kritik eingesteckt.
„Das ist alles Bullshit“Sky-Expertin Tabea Kemme kritisiert DFB für unklare Haltung
Erst kürzlich hat Ex-Nationalspielerin Tabea Kemme während ihrer Arbeit als Expertin des Pay-TV-Senders Sky das spanische Nationaltrikot mit Hermosos Nummer 10 getragen und sich damit im Kuss-Skandal mit der spanischen Weltmeisterin solidsarisiert.
Nun legte die Olympiasiegerin nach und übte scharfe am Verhalten des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) im Skandal um den spanischen Top-Funktionär Luis Rubiales. „Der DFB hat, was den „Fall Rubiales“ angeht, keine klare Haltung – bis zum heutigen Tag nicht. Man reibt sich fassungslos die Augen“, schrieb die 31-Jährige in ihrer Kolumne für das Nachrichtenportal „t-online“.
Während die deutschen Nationalspielerinnen und auch andere nationale Verbände wie der aus Schweden sich zu einer Stellungnahme entschlossen hätten, würde der DFB, „immer und immer wieder in eine Loyalitätsfalle“ tappen, ergänzte Kemme: „In Workshops des DFB geht es dann immer wieder um ausgearbeitete Leitfäden, in denen Werte wie Respekt und ein gemeinsames Miteinander propagiert werden. Mit Verlaub: Das ist alles Bullshit, wenn es nicht gelebt wird.“
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Tabea Kemme spürte „eine Menge an Gegenwind“ nach öffentlicher Solidarität
Sie selbst habe für ihre öffentlich demonstrierte Solidarität mit Weltmeisterin Jennifer Hermoso, die von Spaniens Ex-Verbandschef Rubiales bei der WM-Siegerehrung auf den Mund geküsst worden war, „eine Menge an Gegenwind“ gespürt.
Das habe ihr gezeigt, „dass eben auch in Deutschland innerhalb eines bestehenden Arbeitgeber- und Arbeitnehmerinnenverhältnisses Probleme auftreten können, wenn man eigenständig eine bestimmte Haltung an den Tag legt“.
Olympiasiegerin Kemme kontert Pocher-Kritik
Das spanische Trikot-Outfit von Kemme als Sky-Expertin beim Bundesligaspiel Borussia Mönchengladbach gegen Bayern München (1:2) hatte unter anderem Comedian Oliver Pocher veralbert. Darauf antwortete die 31-Jährige bei Instagram: „Wieder ein Beispiel, wenn man sexuelle Nötigung verharmlost. Absolutes No Go!“.
Pocher hatte in den Sozialen Medien geätzt: „Manchmal kann man es auch als Expertin übertreiben. Wie aus einer definitiv fragwürdigen Szene, über die sich noch die Mannschaft im Bus amüsiert, irgendwann eine Staatsaffäre gemacht wird... okay.“ Kemme sei nur auf „schnelle“ Likes aus gewesen, so Pocher.
Kemme hatte zuvor schon in ihrer t-online-Kolumne heftige Kritik am spanischen Verband und vor allem an Rubiales geübt: „Ich wünsche mir, dass die Menschen, die für den psychischen Machtmissbrauch im spanischen Verband verantwortlich sind, aus dem System genommen und sanktioniert werden.“ (oke, mit dpa)