Wechsel in die Politik?Bundesliga-Manager flirtet mit neuer Wagenknecht-Partei

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Sahra Wagenknecht hat Anfang Januar offiziell eine neue Partei gegründet. Das Bündnis Sahra Wagenknecht will prominente Unterstützer gewinnen, darunter Union-Berlin-Manager Oliver Ruhnert.

Sahra Wagenknecht hat Anfang Januar offiziell eine neue Partei gegründet. Das Bündnis Sahra Wagenknecht will prominente Unterstützer gewinnen, darunter Union-Berlin-Manager Oliver Ruhnert.

Union-Manager Oliver Ruhnert engagiert sich bereits für die Links-Partei. Einen Wechsel in die Bundespolitik schließt er nicht aus.

Union Berlins Geschäftsführer Oliver Ruhnert hat einen Wechsel zur neu gegründeten Partei von Ex-Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht nicht ausgeschlossen. „Es ist ja kein Geheimnis, dass Sahra Wagenknecht und ich uns sehr gut kennen, dass ich sie schätze. Ich finde ihr Projekt ­interessant und spannend“, sagte Ruhnert gegenüber der „Sport Bild“.

Der 52-Jährige ist bereits in seiner Heimat Iserlohn als Lokalpolitiker aktiv und sitzt dort für die Linke als Fraktionsvorsitzender im Stadtrat. Der ehemalige Chefscout der Eisernen schließt einen Wechsel in die Bundespolitik nicht aus. Allerdings sei ein Engagement derzeit nicht mit seinem laufenden Vertrag beim Bundesligisten vereinbar, erklärte Ruhnert weiter.

Union Berlin: Geschäftsführer Oliver Ruhnert schließt Engagement für Sahra Wagenknecht nicht aus

„Ich habe einen Vertrag bei Union Berlin. Von ­daher gibt es jetzt im Moment auch nichts zu sagen. Alles ist Zukunftsmusik“, antwortete Ruhnert auf die Frage, ob er sich ein Engagement im neu gegründeten Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) vorstellen könne. „Doch klar ist auch: Wenn man in die Bundespolitik will, dann sollte man nicht noch fünf Jahre warten“, ergänzte Ruhnert.

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Ruhnert und Wagenknecht kennen sich bereits mehrere Jahre, erst kürzlich hatte die umstrittene Politikerin mehrere Abgeordnete der Linken für ihr neues Projekt gewinnen können. Teil der im Januar gegründeten Partei sind unter anderem die ehemalige Linken-Fraktionsvorsitzende Amira Mohamed Ali und der Ex-Abgeordnete Fabio de Masi.

Bündnis Sahra Wagenknecht: Scharfe Kritik wegen Nähe zu Wladimir Putin

Sahra Wagenknecht und ihre Mitstreiter stehen wegen ihrer Nähe zu Russland und insbesondere zum russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Kritik. Die 54-Jährige fordert immer wieder Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine, obwohl Russland völkerrechtswidrig in ukrainisches Territorium eingedrungen war und im Rahmen des Angriffskriegs mehrere Gebiete besetzt hatte.

Ruhnert gilt als Vertrauter Wagenknechts und betont immer wieder, auch Ambitionen außerhalb des Fußballs zu haben. Sein Verein Union Berlin war in der Vergangenheit in die Kritik geraten, weil der ungarische Präsident Viktor Orbán das Stadion Alte Försterei besucht hatte und sich für die Vereinsmedien ablichten ließ.

Oliver Ruhnert ist enger Vertrauter von Sahra Wagenknecht – Wechsel in die Bundespolitik?

Ruhnert, ehemaliger Direktor der Knappenschmiede des FC Schalke 04, sieht die Politik als mögliches Ziel nach seiner Karriere im Fußball. Wie lang sein Vertrag bei Union Berlin noch läuft, ist unbekannt. Verein und Ruhnert sprechen allerdings von einem langfristigen Engagement, dass auch durch die Formkrise in den vergangenen Wochen nicht infrage stünde.

Union Berlin steht mit nur 13 Punkten nur drei Zähler vor einem direkten Abstiegsplatz, nachdem sich die Mannschaft in der Vorsaison noch völlig überraschend für die Champions League qualifiziert hatte. Die Berliner gewannen kurz vor Weihnachten mit 2:0 gegen den 1. FC Köln, der daraufhin Trainer Steffen Baumgart entließ. (shh)

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