Ab 2022Rhein-Energie beliefert Kunden nur noch mit Ökostrom

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Rhein-Energie Heizkraftwerk Niehl 3 in Köln Niehl

Heizkraftwerk Niehl 3 der Rhein-Energie in Köln-Niehl

Köln – Der Kölner Energieversorger Rhein-Energie plant, seine Kundinnen und Kunden ab dem kommenden Jahr ausschließlich mit Ökostrom zu beliefern. Das gelte für Neu- und Bestandskunden im Privat- und Gewerbesegment, teilte das Unternehmen am Montag mit.

Umstellung automatisch, kein Aufpreis

Die Umstellung erfolgt automatisch, zusätzliche Kosten soll es für Kundinnen und Kunden derweil nicht geben. „Die Mehrkosten der Umstellung trägt die Rhein-Energie“, heißt es in der Mitteilung.

Der Ökostrom stamme „aus europäischen Erneuerbaren-Energien-Anlagen, die direkt an das west- und mitteleuropäische Stromverbundnetz angeschlossen sind“, so die Rhein-Energie. Vornehmlich handle es sich um Wind-, Photovoltaik- und Wasserkraftanlagen. Um die Ursprungsquellen zuzuordnen soll es Herkunftsnachweise über bestimmte Ökostrommengen geben. „Dadurch ist sichergestellt, dass jede von den Kunden verbrauchte Kilowattstunde Strom auch tatsächlich aus erneuerbaren Quellen stammt“, teilt der Energieversorger mit.

Weil zudem zwischen den Herkunftsnachweisen und der physischen Lieferung des Stroms eine vertragliche Kopplung bestehe, sei die Lieferkette vom Erzeuger bis zum Verbraucher nachweisbar.

Getrieben von der Initiative Klimawende Köln

Getrieben von der Initiative Klimawende Köln, die für ein Bürgerbegehren 30.000 Stimmen für eine klimaneutrale Rhein-Energie gesammelt hatte, hatte der Kölner Versorger im Juli beschlossen, bis 2035 klimaneutral Strom und Wärme produzieren zu wollen. Davor hatte die Rhein-Energie vorgesehen, ab 2040 auf fossile Brennstoffe zu verzichten.

Die Umstellung der Stromlieferung für Privat- und Gewerbekunden auf Ökostrom bezeichnete Achim Südmeier, Vertriebsvorstand der Rhein-Energie, am Montag als wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität. Das Engagement des Unternehmens gehe darüber hinaus: „So bauen wir unser eigenes Portfolio an Erneuerbaren Energien kontinuierlich aus“, sagte Südmeier. „In diesem Jahr haben wir Baurecht für einen Solarpark mit einer Kapazität von knapp 19 Megawatt im bayerischen Hemau erhalten.“ Weitere Projekte seien in der Entwicklung.

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Nach Angaben der Rhein-Energie spart das Unternehmen durch die Umstellung zusätzlich etwa 650.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid im Jahr ein. Dennoch: In seinen Kraftwerken in der Region erzeugt die Rhein-Energie auch weiterhin Strom mit Hilfe fossiler Brennstoffe, vor allem Erdgas wird eingesetzt. Die konventionell produzierten Strommengen speise das Unternehmen ins Hochspannungsnetz ein, um diese dann an der Strombörse zu verkaufen, sagte ein Sprecher der Rhein-Energie.

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