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Düsseldorfer KonzernReal beschert Metro vor der Zerschlagung Umsatzplus

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Metromarkt in Dortmund

Köln – Die Folgen der Corona-Krise bekommt auch die Großhandelskette Metro zu spüren. Besonders das Geschäft mit Gastronomen und Hoteliers belastet das Düsseldorfer Unternehmen. Aufgrund der behördlichen Auflagen wurden seit Mitte März zahlreiche Betriebe geschlossen. Dadurch sei der Umsatz mit diesen Kunden deutlich eingebrochen, sagt Metrochef Olaf Koch.

Keine Staatshilfen

Deutlich besser lief dagegen das Geschäft mit Betreibern kleiner Läden. Gleiches gilt für den Verkauf an Endverbraucher – für sie hat die Metro einige Märkte temporär geöffnet, etwa in den Niederlanden, Österreich sowie in NRW und Mecklenburg-Vorpommern. Damit soll aber Ende Mai Schluss sein. Dann will sich die Handelskette wieder ausschließlich auf den Großhandel fokussieren.

Besonders erfolgreich war ausgerechnet die Supermarktkette Real, die die Metro loswerden will. Zwischen Januar und März habe Real eine „außerordentlich positive Entwicklung“ verzeichnen können, so Koch. Der Umsatz in den SB-Warenhäusern seien um 8,7 Prozent gestiegen. Vielleicht auch mangels Shopping-Alternativen lockte die Kunden vor allem das umfangreiche Nicht-Lebensmittel-Angebot von der Bekleidung bis zum Fernseher in die Filialen. Das Umsatzplus werde laut Koch aber jetzt wohl zurückgehen, wo andere Geschäfte wieder geöffnet sind. Im Juni soll Real dann endgültig zerschlagen werden. Der Finanzinvestor SCP wird das Geschäft übernehmen und 141 Märkte an Kaufland und Edeka weiterreichen.

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Im zweiten Quartal steigerte der Düsseldorfer Konzern den Umsatz um 1,8 Prozent auf sechs Milliarden Euro. Der operative Ertrag (bereinigtes Ebitda) legte von Januar bis März leicht um drei Millionen Euro auf 133 Millionen Euro zu.

Gute Geschäfte in Osteuropa

Besonders gut liefen die Geschäfte neben Deutschland vor allem in Osteuropa und Russland. Deutlich schlechter war die Entwicklung im restlichen Westeuropa, wo rund zwei Drittel des Metro-Umsatzes auf die Gastronomie entfallen.

„Metro ist mit ihren Geschäftsbereichen und Kundenstrukturen deutlich weniger durch die Covid-19-Krise getroffen als andere Unternehmen“, so Olaf Koch. Zwar rechnet die Metro damit, dass die Nachfrage aus der Gastronomie bereits in den nächsten Wochen wieder steigt. Doch werde es einige Zeit dauern, bis der Außer-Haus-Konsum wieder das Vorkrisen-Niveau erreiche. Metro fühle sich aber finanziell gut aufgestellt, so Koch. Durch die Mittelzuflüsse aus den Verkäufen des China-Geschäfts und Real werde Metro nicht auf staatliche Hilfen zurückgreifen müssen.