Umfrage zum Kahlschlag bei Galeria Kaufhof„Es ist auch schade für die ältere Generation“

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Ibrahim steht an der Neusser Straße in Nippes.

Ibrahim findet die Schließungen einiger Filialen vor allem für ältere Menschen und Mitarbeitende schade.

Wie sehr hängen die Kölner noch an Warenhäusern? Wir haben uns auf der Neusser Straße umgehört.

Die insolvente Kaufhauskette Galeria Kaufhof schließt deutschlandweit fast 50 Filialen, mehr als 4000 Arbeitsplätze fallen weg. Das verkündete der Konzern am Montag. „Ein rabenschwarzer Tag“, sagte der Betriebsrat. Die Kölner Filialen bleiben zwar erhalten, einige Häuser am Niederrhein oder die Filiale in Wuppertal haben weniger Glück. Wie sehr hängen die Kölner noch an Warenhäusern?

Der 17-Jährige Salvatore hat selbst keine persönliche Verbindung zu Galeria Kaufhof. Er sieht es als unwahrscheinlich, dass sich Kaufhäuser in Zeiten des Online-Shoppings künftig halten werden können. „Ich denke, sie werden vor allem von der älteren Generation genutzt“, sagt er. Für sie hätten Kaufhäuser vermutlich auch einen sentimentalen Wert.

Mitgefühl für Mitarbeitende von Galeria Kaufhof

Agnes (36) findet die Schließungen bei Galeria Kaufhof schade. Gerade in Zeiten des Online-Shoppings kauft sie gerne vor Ort ein, „wo ich die Sachen anfassen und anprobieren kann“.

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Agnes guckt in die Kamera. Sie steht an der Neusser Straße und trägt einen rotbraunen Mantel.

Agnes fände eine Schließung von Galeria Kaufhof schade.

Brigitte (62) findet es schade, dass Galeria Kaufhof so viele Filialen schließt - besonders für die Mitarbeiter und Angestellten. „Ich verstehe es nicht“, sagt sie. Galeria Karstadt sei ja schon einmal insolvent gewesen - trotzdem schafften sie es auch dieses Mal nicht, ihre Mitarbeiter zu halten.

Der 51-Jährige Ibrahim sieht den Schließungen bei Galeria Kaufhof vor allem für die Mitarbeiter negativ entgegen. „Es ist auch schade für die ältere Generation, die damit viel Schönes verbindet“, sagt er. Für sie bedeute das Ende der Kaufhäuser auch eine komplizierte Umstellung auf Online-Shopping und weite Wege in die Stadt. 

Ibrahim steht an der Neusser Straße in Nippes.

Ibrahim findet die Schließungen der Kaufhäuser vor allem für ältere Menschen schade.

Auf die 18-Jährige Ilayda hätte theoretisch auch die Schließung des Galeria Kaufhofs auf der Neusser Strasse keinen Einfluss. Sie kauft dort sowieso nichts und hat nicht das Gefühl, dass Galeria Kaufhof für ihre Altersgruppe ausgerichtet ist. Für ihren Vater wäre eine Schließung dafür sehr schade: Er geht dort sehr gerne einkaufen.

Andy (72) kauft seit seiner Jugend bei Galeria Kaufhof ein. Er findet die Schließungen schade: Mit dem Kaufhaus verbindet er viele schöne Erinnerungen. 

Fiete (43) sieht das Schließen von immer mehr Einzelhandel und Warenhäusern als natürliche Folge des Online-Shoppings. Er selbst kauft auch nicht viel bei Galeria Kaufhof und bestellt vieles im Internet. „Künftig will ich aber mehr im Einzelhandel kaufen“, sagt er. Damit die Kölner Innenstadt nicht ausstirbt. 

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