VersorgerRhein-Energie kommt Europas größter Wärmepumpe in Köln einen Schritt näher

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Heizkraftwerk Niehl der Rhein-Energie.

Das Heizkraftwerk Niehl der Rhein-Energie. (Symbolbild)

Die Rhein-Energie will schon bald die Wärme des Rheins nutzen, um bis zu 50.000 Haushalte zu beliefern. Nun meldeten die Kölner einen Erfolg.

Die größte Wärmepumpe Europas am Kraftwerksstandort Niehl wird immer mehr zur Realität: Das Kölner Energieunternehmen Rhein-Energie hat beim zuständigen Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (Bafa) einen entsprechenden Förderantrag für das Projekt eingereicht. Das teilte das Unternehmen am Mittwochmorgen mit.

Vorstandsvorsitzender Andreas Feicht freute sich, der staatlichen Hilfe einen Schritt näher zu sein: „Neue und innovative technische Systeme sind anfangs nicht unbedingt aus sich heraus wirtschaftlich, sie leisten aber wertvolle Beiträge zum Klimaschutz und einer ressourcenschonenden Energieversorgung.“

Rhein-Energie: Kölns Großwärmepumpe war gefährdet

Das auf Förderungen angewiesene Projekt war bis vor Kurzem gefährdet. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete, ließ das Urteil des Bundesverfassungsgerichts den Klima- und Transformationsfond (KTF) der Bundesregierung um 60 Milliarden Euro schrumpfen. Dadurch wurden auch die vorgesehenen Fördermittel für das Großprojekt fraglich: Die Niehler Wärmepumpe sollte aus der sogenannten Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW), einem Drei-Milliarden-Euro-Topf, mitfinanziert werden. Die Stadt Köln und die Rhein-Energie äußerten Befürchtungen um das Großprojekt.

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Nach dem Urteil wurde das Antragsportal laut Unternehmensangaben kurz vor dem Jahreswechsel geschlossen. Seit Montag, 22. Januar, ist die Antragstellung wieder möglich, was Feicht begrüßte: „Wir engagieren uns unternehmerisch, eine Bundesförderung bei Europas derzeit größtem Wärmepumpenprojekt hilft uns, schneller ans Ziel zu kommen und unsere Dekarbonisierungsaufgaben gerade im Wärmesektor zu lösen.“

Köln: Klimaneutrale Fernwärme für bis zu 50.000 Haushalte

Klappt alles wie vorgesehen, will die Rhein-Energie das Wärmepumpensystem Anfang 2027 in Betrieb nehmen. Die Gesamtleistung wird 150 Megawatt betragen. Das reicht aus, um bis zu 50.000 Haushalte mit klimaneutraler Fernwärme zu beliefern. Dadurch würde die Kapazität für Fernwärme der Kölner Innenstadt und der angrenzenden Stadtteile mit einem Schlag um 15 Prozent steigen.

Die Rhein-Energie plant mit Kosten von rund 200 Millionen Euro. Vor etwa einem Monat startete die Ausschreibung für den Bau der Wärmepumpe. Eine weitere 50-Megawatt-Wärmepumpe ist am Standort Merkenich im Kölner Norden geplant. Die Rhein-Energie besitzt bereits ein Grundstück im Niehler Hafen, wo die Großwärmepumpe gebaut werden soll. Aufgrund der Größe des Beckens soll die Pumpe auch bei extremem Niedrigwasser laufen können.

Großwärmepumpen gelten als effiziente, ökologische Energiequelle. Die Maschine pumpt unterirdisch Wasser aus dem Rhein in die Anlage. Ein Wärmetauscher entnimmt die im Wasser befindliche Wärme, die in das Fernwärmenetz einfließt.

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