Kommentar zur Beliebtheit des AutosWarum die Mehrheit nicht verzichten will

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Stau Köln Symbolbild

Pendler nutzen am liebsten den eigenen Pkw

Köln  – Niemals zuvor war das Thema Klimawandel auf so vielen Ebenen so präsent wie derzeit. Trotz aller gesetzlichen Vorgaben, höhere Spritsteuern und Debatten und Demonstrationen, bleibt das Auto nach wie vor mit Abstand der Deutschen liebstes Verkehrsmittel. Egal ob Lang- oder Kurzstrecke – im traditionsreichen Autoland setzt man sich nach wie vor lieber hinter das Steuer als in den Bus oder auf das Fahrrad.

Einfluss von Corona

Nun sind die hohen Zahlen für das Jahr 2020 vom Verhalten in der Corona-Pandemie beeinflusst, als viele Menschen Busse und Bahnen gemieden haben. Aber auch, wenn man diese Effekte rausrechnet, ändert sich nichts am Gesamttrend – weil die Zahlen belegen, dass auch immer mehr Zweit- und Drittwagen angeschafft werden.

Schon seit Jahren müht sich Deutschland um eine Verkehrswende: Stärkung der Schiene, bessere Vernetzung der einzelnen Verkehrsmittel. Nur so lassen sich die verschärften Klimaziele erreichen.

Sicherlich muss der ÖPNV ausgebaut werden, vor allem im ländlichen Bereich und in den Städten die Taktung erhöht werden. Und sicherlich kann man auch noch weiter an der Steuerschraube beim Kraftstoff drehen und die Straßen in den Innenstädten noch weiter für Pkw verengen oder sie dort gleich ganz verbieten. Doch die Idee der individuellen Fortbewegung hat offensichtlich immer noch eine große Strahlkraft.

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Das sollte die neue Bundesregierung ernst nehmen – und handeln. Die steuerliche Förderung von E-Mobilität muss weiter ausgebaut werden. Die Zulassungszahlen zeigen hier bereits erste Erfolge. Und es muss endlich den Aufbau eines flächendeckenden Ladesäulennetzes geben, sonst lassen sich die verschärften Klimaziele nicht erreichen. Denn auf das Auto verzichten, will die Mehrheit der Deutschen bislang nicht.

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