„Unzumutbare Zustände“Gewerkschaft Verdi kritisiert Flughafen Köln/Bonn scharf

Lesezeit 2 Minuten
Flughafen Köln Bonn Sommerferien

Warten mit Maske am Check-In-Schalter im Terminal 1 des Flughafens Köln/Bonn.

Köln – Die Gewerkschaft Verdi hat scharfe Kritik an den derzeitigen Zuständen am Flughafen Köln/Bonn geübt. „Nicht nur, dass die Urlauber beim Check-In oder bei der Ankunft auf dem Rollfeld warten müssen, auch bei der Ankunft am Urlaubsort müssen einige feststellen, dass das Flugzeug ohne ihr Gepäck abgeflogen ist“, klagt Verdi in einer Mitteilung. Bei Rückkehrern gebe es ebenfalls Probleme, auf ihr Gepäck müssten sie teils „stundenlang“ warten. „Es geht soweit, dass Passagiere versuchen, wieder an das Flugzeug zu kommen, um ihr Gepäck selber auszuladen und abzuholen.“

Darüber hinaus gebe es derzeit Verzögerungen beim Frachtgeschäft. Die Ausstattung, mit der die Beschäftigten arbeiteten, sei veraltet, Geräte müssten geliehen werden. „In den Tarifverhandlungen der vergangenen Jahre wurde immer argumentiert, es sei kein Geld da. Jetzt wird das Geld zum Fenster rausgeworfen“, sagte Gewerkschaftssekretär Frank Michael Munkler.

Zahlreiche Arbeitskräfte fehlen

In der Mitteilung ist mit Berufung auf Flughafenkreise die Rede von Verlusten von bis zu 25.000 Euro die Nacht. Es fehlten mehr als 100 Abfertigungskräfte und Einweiser. „Die Geschäftsführung hat ihre Aufgaben nicht im Griff, sich über Monate verweigert, Personal einzustellen um für die absehbare Situation gewappnet zu sein.“

Zuletzt hatte es wiederholt Ärger um den Flughafen gegeben, weil Passagiere aufgrund langer Schlangen bei den Sicherheitskontrollen ihre Flüge verpassten. Auf Anfrage teilte der Flughafen mit, die Luftfahrt befinde sich nach wie vor in einer besonderen Situation. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie seien im gesamten Luftverkehrssystem spürbar. In der Folge komme es deshalb auch am Flughafen Köln/Bonn zu zeitaufwendigeren Abläufen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Personaleinsatzplanung sei erschwert: Denn einerseits liege das Passagieraufkommen deutlich unter dem Vorkrisenniveau – andererseits gebe es steile Verkehrsspitzen, in denen teils mehr Passagiere abgefertigt werden müssten als 2019. Der Flughafen „arbeite mit Hochdruck daran, insbesondere die personelle Situation in den operativen Bereichen“ zu verbessern. Bei den Bodenverkehrsdiensten gebe es auch keine Kurzarbeit mehr. 

KStA abonnieren