Interaktive KarteWie grün sind die Kölner Veedel?

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Unsere Karte zeigt, wie grün die Kölner Veedel sind.

Köln – „Jetzt muss es sich entscheiden, ob Köln dereinst eine riesige Steinwüste wird, oder aber eine Stadt, deren Bewohner ein menschenwürdiges Dasein führen können“, sagte der frühere Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer schon 1920. Damals ging es um die Umwandlung des Geländes um die preußischen Befestigungsanlagen in den berühmten Grüngürtel. Doch wie grün ist Köln jetzt, fast 100 Jahre später? Aktuell sind mehr als 48 Prozent von Köln bebaut. Heißt: Von insgesamt mehr als 405 Quadratkilometern Stadtfläche sind 197 mit Häusern oder Straßen bedeckt. Und was ist mit dem Rest? Der Rest von Köln besteht aus Parks, Grünanlagen, Sportplätzen, Friedhöfen, Feldern, Wäldern und Wasserflächen.

Welcher Stadtteil ist der grünste?

Das ist gar nicht so einfach zu sagen. Denn: Was ist eigentlich grün? Die etwa 12,2 Prozent Parks und Grünflächen (Friedhöfe eingerechnet), die 16,6 Prozent Felder und Äcker oder die knapp 17 Prozent Waldflächen in Köln? Je nachdem kommt man zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Rechnet man alle nicht bebauten Flächen zusammen, bleiben ungefähr 200 Quadratmeter Grünfläche für jeden Kölner Bürger übrig.

Die Stadtteile mit den meisten Parks

In dieser Kategorie vorn liegen Klettenberg und Sülz: Genau 42,1 Prozent dieser beiden Veedel bestehen aus Parks, Grünanlagen und Sportplätzen. Danach folgen Raderthal (35,4 Prozent), Höhenberg (33,9 Prozent) und Chorweiler (31,6 Prozent). 

Alles zum Thema Kölner Dreigestirn

Die wenigsten Parks haben übrigens die Bewohner von Immendorf (0,8 Prozent), Grengel (1,1 Prozent) und Braunsfeld (1,3 Prozent) vor der Haustür. Grün ist es dort aber trotzdem: In Immendorf werden rund ein Drittel der Fläche landwirtschaftlich genutzt, und Grengel besteht zu 14 Prozent aus Wald.

Die Stadtteile mit der meisten Landwirtschaft

Mit genau 63 Prozent landwirtschaftlicher Nutzung ist Libur Kölns Agrar-Hochburg. Gefolgt von Langel (61,4 Prozent), Esch/Auweiler (58,6 Prozent), Meschenich (56,4 Prozent) und Blumenberg (55,5 Prozent). Ob diese Veedel auch die meisten Bauern für das Kölner Dreigestirn stellen, ist leider nicht bekannt.

Doch sogar mitten in der Innenstadt wird offenbar Landwirtschaft betrieben: Zum Beispiel in Deutz auf 0,4 Prozent der Fläche, immerhin 1,9 Hektar.

Die Kölner Stadtteile mit dem meisten Wald

Auch in einer Großstadt wie Köln gibt es Wälder. Und zwar eine ganze Menge: Fast 17 Prozent der gesamten Stadt bestehen aus Forstflächen. In den Stadtteilen Eil und Dünnwald sind es sogar ungefähr zwei Drittel. Und auch in Rath/Heumar (59,7 Prozent), Roggendorf/Thenhoven (39,4 Prozent) und in Dellbrück (33,9 Prozent) stehen die Kölner öfter mal im Wald.

Wo Köln am dichtesten bebaut ist

In manchen Stadtteilen ist dagegen kaum noch ein Fleckchen Grün zu finden: Raderberg (96,6 Prozent), Braunsfeld (96,1 Prozent) und Ehrenfeld (95,2 Prozent) bestehen fast nur aus Häusern und Straßen. In Kalk und Bickendorf sieht es mit einer Bebauungsquote von 93,2 und 91,6 Prozent auch nicht viel besser aus.

Übrigens: der Kölner Stadtteil mit dem größten Anteil an Verkehrsflächen ist Grengel mit mehr als 65 Prozent. Kein Wunder, denn hier liegt auch der größte Teil des Flughafens Köln/Bonn.

Vergleich mit anderen deutschen Großstädten

Und wie schneidet Köln im Vergleich mit anderen deutschen Großstädten ab? Zwar liegen München (15,6 Prozent), Berlin (12,9 Prozent), Köln (11 Prozent) und Hamburg (9,3 Prozent) beim Anteil der Grünflächen und Parks recht nahe beieinander. Doch wenn man Wälder und Felder mit einrechnet, ist Köln die grünste der vier Millionenstädte. In München sind dagegen sogar 62,2 Prozent der Stadtfläche mit Häusern oder Straßen bebaut, in Berlin sind es immer noch 57,7 Prozent und in Hamburg 49,7 Prozent. Nochmal zum Vergleich: In Köln sind nur 48,7 Prozent bebaut.

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