„Bester Montagabend aller Zeiten“„Dead Lord“ und „The Riven“ spielen Konzert in Köln

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„Evil Always Wins“ - Dead Lord im Kölner MTC.

Köln – Schweden gehört weltweit zu den größten Musikexporteuren. Bereits in der Schule wird musikalischer Früherziehung ausreichend Platz eingeräumt. Produzenten und Musiker können finanzielle Förderung beantragen, wie etwa die Übernahme von bis zu 50 Prozent der Tourneekosten. Daraus resultiert unter anderem im so genannten Vintage-Rock eine regelrechte Schwemme an Bands aus dem kleinen skandinavischen Land. Gleich zwei dieser Gruppen gastierten am Montagabend im MTC an der Zülpicher Straße.

Der erste Arbeitstag der Woche gilt allgemein als undankbarer Termin für Konzerte. Dennoch war der Kölner Club ordentlich besucht. Den Anfang machte die 2016 in Stockholm gegründete Kombo „The Riven“. Mit ihrem vom Sound der 1970er und 80er Jahre beeinflussten Power Rock, so jedenfalls bezeichnet das Quintett seine Musik selbst, zogen die Schweden das Publikum schnell auf ihre Seite.

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The Riven im Kölner MTC.

Frontfrau Charlotta Ekebergh verstand es hervorragend, sich sowohl in Szene zu setzen als auch entsprechend zurückzunehmen, um ihren Instrumentalisten ausreichenden Raum zur Entfaltung zu lassen. Es ist nicht unbedingt alltäglich, dass die Konzertbesucher der Vorband gerne noch länger zugehört hätten.

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„Dead Lord“ mit viel Elan und großer Leidenschaft

Wie „The Riven“ hat auch der Hauptact „Dead Lord“ das musikalische Rad nicht neu erfunden. Sie drehen es aber mit viel Elan und großer Leidenschaft schwungvoll weiter. Seit 2012 hat sich das ebenfalls aus Stockholm stammende Quartett um Sänger und Gitarrist Hakim Krim einen Namen gemacht. Das Musikmagazin „Rock Hard“ urteilte treffend, dass die Schweden „das Album herausgebracht haben, das Thin Lizzy nie geschrieben haben.“ Damit ist die musikalische Ausrichtung der Band hervorragend zusammengefasst. Entlang des Sounds der irischen Kultband entwickeln „Dead Lord“ ihre Songs, ohne dabei wie eine billige Kopie zu wirken.

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Dead Lord-Frontmann Hakim Krim.

Frontmann Krim weiß neben seinen musikalischen Fähigkeiten durchaus als Entertainer zu gefallen. Seine Grimassen sind dabei genau an der Grenze zwischen Ernst und Selbstironie. Wenn er zu „Evil Always Wins“ diabolisch grinst ist man beinahe geneigt ihm zu glauben, dass das Böse stets gewinnt. Beinahe.

Der „beste Montagabend aller Zeiten“ in Köln

Dazu serviert er dem Publikum lockere Sprüche, wie etwa vom „besten Montagabend aller Zeiten.“ Als die Gruppe nach einer kurzen Unterbrechung die Bühne zum Zugabenblock betrat, tat er erleichtert: „Schaut mal, die sind alle noch da. Da haben wir haben dieses Mal Glück gehabt.“ An anderer Stelle versuchte sich Krim etwas weniger erfolgreich auf Deutsch mitzuteilen.

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Mit scheinbarer Empörung rief er: „Hey, ich versuche es wenigstens.“ Der Start in die Arbeitswoche hätte jedenfalls für die Anwesenden weitaus weniger unterhaltsam sein können. Vielleicht sind Montage als Veranstaltungszeitpunkt einfach nur unterbewertet. Das Gelingen einer Show, das haben beide Gruppen bewiesen, ist davon keineswegs abhängig.

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