„Isch liebe Disch Köln“Rauschhafter Bluesrock mit den Blues Pills im Luxor

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Elin Larsson von den Blues Pills beim Auftritt im Kölner Luxor.

Köln – Zu vorgerückter Stunde sprudelte die Freude aus der ansonsten wenig mitteilsamen Elin Larsson nur so heraus. „Es ist so schön, wieder auf der Bühne zu stehen, Musik zu machen und mit euch zu feiern“, jubelte die Sängerin. Den übrigen Abend ließ die Rockband „Blues Pills“ hauptsächlich ihre Musik für sich sprechen. Zwischen zwei Songs juchzte die Sängerin noch ein „Isch liebe Disch Köln“ in Richtung Publikum.

„Blues Pills“ waren einst gehypte Shootingstars

Mitte der 2010er Jahre als gehypte Shootingstars durchgestartet, sind die Schweden längst eine feste Größe im internationalen Rock-Zirkus. Etwas überraschend wurde die Show am Mittwochabend vom Gloria ins kleinere Luxor verlegt. Viele Musikfreunde scheinen wegen der aktuellen Situation zurückhaltend mit Konzertbesuchen zu sein. Oft wird man die Band in einem solch kleinen, fast intimen Rahmen jedenfalls nicht mehr erleben können.

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Sängerin Elin Larsson von den Blues Pills im Kölner Luxor.

Vom aus Gütersloh stammenden Duo „The Picturebooks“ mit einer beeindruckenden Wucht auf Betriebstemperatur gebracht, tanzten die Fans ausgelassen zu den Songs der „Blues Pills“. Sicherlich animiert von Larsson, die ständig in Bewegung war und dabei kreuz und quer über die Bühne huschte. 

„Blues Pills“ zelebrieren Hit

Einen ihrer größten Hits zelebrierte die Truppe aus Örebro in Form einer Jam-Session. Durch die geschickt in die Länge gezogenen Instrumentalteile wurde „High Class Woman“ zum rauschhaften Erlebnis. Die im November 2018 vollzogene Trennung von Gitarrist Dorian Sorriaux hat bei den „Blues Pills“ nicht zu dem befürchteten Qualitätsabfall geführt. Bassist und Bandgründer Zach Anderson wechselte an die Gitarre. Mit Kristoffer Schander wurde die entstandene Lücke in der Rhythmusabteilung wieder geschlossen. Das bereits 2020 erschienene Album „Holy Moly!“ wurde in dieser Zusammensetzung eingespielt und erreichte in Deutschland Platz vier der Albumcharts.

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Larssons Stimme gehört unstrittig zu den besten in der modernen Rockmusik. Dazu kommt eine Bühnenpräsenz, mit der sie ihre Instrumentalisten streckenweise zu Statisten degradierte. Starallüren sind dabei zumindest im Kontakt mit ihren Bewunderern nicht festzustellen. Zu „Bye Bye Birdie“ stieg die Frontfrau von der Bühne und mischte sich mitten unter das Publikum. Auch nach Ende der Show wurde jeder Foto- und Autogrammwunsch mit einem Lächeln erfüllt. Dienst nach Vorschrift war das jedenfalls nicht. 

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