„So klingt Köln“Rote Funken verbünden sich für Philharmonie Konzert

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Kooperation Karnval und Klassik

Tilman Fischer (Rheinische Musikschule), Heinz-Günther Hunold (Rote Funken), Stefan Englert (Gürzenich-Orchester, v.l.)

Das große Jubiläumsjahr des offiziellen Kölner Karnevals, der 2023 200 Jahre alt wird, beginnt mit einem Kulturschock der positiven Art: Klassik und Karneval verbünden sich. Um den musikalischen Nachwuchs dieser Stadt besser fördern zu können, bündeln Gürzenich-Orchester, die Rheinische Musikschule und die Roten Funken ihre Kräfte und gehen eine Kulturpartnerschaft ein.

Offiziell verkündet wird die Zusammenarbeit im Rahmen des Jubiläumskonzerts „So klingt Köln“ in der Philharmonie am kommenden Sonntag, das die Funken und Die Grosse von 1823 anlässlich ihres Geburtstages organisiert haben.

Köln bleibt die Basis für das international erfolgreiche Gürzenich-Orchester

„Gemeinsam“, sagt Stefan Englert, geschäftsführender Direktor des Gürzenich-Orchesters, wolle man als Vertreter der Stadtgesellschaft, der Hochkultur und der Bildung an einem Strang ziehen. „Das Gürzenich-Orchester hat international Aufschwung genommen. Gleichzeitig besinnen wir uns auf unsere Wurzeln – Köln ist unsere Basis.“ Das Bürgerorchester sei ein Beispiel, wo man die Trennung zwischen Hoch- und Alltagskultur aufhebe durch gemeinsames Musizieren von Amateuren und Profis. „Wir fühlen Verantwortung für die Stadt und wollen etwas zurückgeben. Dabei wollen wir jeden mitnehmen.“

So werde gerade an der Idee eines Bürgerchores gearbeitet. Praktisch könnte die Zusammenarbeit etwa mit Klangwerkstätten, kleinen Konzerten von Nachwuchsmusikern oder Musikunterricht in der Ülepooz beginnen. „Karneval und Musik bringen Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen“, sagt Rote-Funken-Präsident Heinz-Günther Hunold. Man wolle eine Brücke schlagen und vor allem die Jugend mitnehmen und ihr eine Bühne geben.

Jugend eine Bühne geben

„Die Zusammenarbeit wird über das Jubiläum hinausgehen. Die Ülepooz soll sich als öffentlicher Kulturort etablieren.“ Für Musik, Literatur oder politische Debatten. Man müsse Grenzen sprengen und Unerwartetes bringen mit hoher Qualität, so Hunold, und verweist auf die mehr als 60 Veranstaltungen, die sein Traditionskorps während des Jubiläumsjahres plane. Tilman Fischer, Direktor der Rheinischen Musikschule, wünscht sich mehr Aufmerksamkeit für das, was ohnehin schon passiere. „Tue Gutes und rede darüber“, sagt er und freut sich, dass sich „drei wichtige Spieler zusammentun, um die Stadt besser zu positionieren“.

Der damalige Generalmusikdirektor Markus Stenz habe die Kooperation zwischen Schule und Orchester initiiert, jetzt würde diese um einen starken Partner erweitert – zum Wohle des musikalischen Nachwuchses. Markus Stenz ist es auch, der extra nach Köln kommt und beim Philharmonie-Konzert am Sonntag, 23. Oktober, 11 Uhr, nicht nur dirigiert, sondern auch die Moderation übernehmen wird. Das Gürzenich-Orchester und das Jugendsinfonieorchester der Rheinischen Musikschule treten jeweils einzeln und gemeinsam auf.

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Auf dem Programm des Festkonzerts, das ausdrücklich keine karnevalistische Matinee ist, stehen Werke von Ludwig van Beethoven, Camille Saint-Saëns, Hector Berlioz und Arturo Márquez und kölsche Tön. Neben einem Überraschungsgast präsentiert Jürgen Fritz mit der Band Eldorado erstmals das eigens komponierte Jubiläumslied der Kölschen Funken rut-wiess vun 1823.

Solisten in Beethovens „Tripelkonzert“ sind Gürzenich-Konzertmeisterin Natalie Chee, Gürzenich-Solocellist Bonian Tian und der Pianist Nils Liepe. Es gibt noch Karten.

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