„Haben Gesundheit aller vor Ihr Ego gestellt“Reker ehrt die Altstädter zum Jubiläum

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Henriette Reker mit Vertretern der Altstädter im Rathaus.

Köln – Kurz vor dem Ende ihres Jubiläumsjahres hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker die KG Altstädter ins Rathaus eingeladen und einen Empfang zum 100-jährigen Bestehen des Traditionskorps ausgerichtet. Der Einladung folgten rund 20 Altstädter, darunter Präsident Hans Kölschbach, das Dreigestirn der vergangenen zwei Sessionen – Prinz Sven I., Sven Oleff, Bauer Gereon, Gereon Glasemacher, und Jungfrau Gerdemie, Björn Braun, sowie das Tanzpaar Jeanette Koziol und Jens Käbbe.

Altstädter-Dreigestirn absolvierte wegen Corona zwei Sessionen

In ihrer Begrüßung richtete Reker lobende Worte an die Altstädter. „Dass Sie meine Wertschätzung haben, wissen Sie ja. Jetzt bekommen Sie aber auch noch einmal die offizielle Anerkennung der Stadt Köln“, so die Oberbürgermeisterin. Reker betonte besonders das Engagement des Traditionskorps während der beiden Corona-Sessionen, in denen die Altstädter das Dreigestirn stellten. „Und was für eines“, sagte Reker. „Sie haben die Situation so klug gemeistert, die Gesundheit aller vor Ihr eigenes Ego gestellt. Ich verbinde die Altstädter spätestens seit diesem Dreigestirn mit Verantwortung.“

Sie werde dem Dreigestirn „nie vergessen“, dass es beim Kriegsbeginn in der Ukraine sofort die Entscheidung mitgetragen habe, statt des Rosenmontagszugs eine Friedensdemonstration zu veranstalten. An der Demonstration hatte rund eine Viertelmillion Menschen teilgenommen. „Das wird in die Geschichte des Karnevals eingehen“, sagte Reker.

Präsident Kölschbach berichtet von Rom-Reise

Präsident Hans Kölschbach dankte Henriette Reker, ließ aber auch einige Höhepunkte der Jubiläumssession Revue passieren, darunter zuletzt das Altstadtfest und den Besuch des Korps in Rom. Geleitet wurde der Ausflug von Stadtdechant Robert Kleine, der als Feldhillije auch bei den Altstädtern aktiv ist. „Das waren tolle und bewegende Momente in der heiligen Stadt“ sagte Kölschbach.

Die rund 150 Personen starke Delegation der Altstädter hatte bei der Papstaudienz für Aufsehen gesorgt, als sie das „Trömmelche“ anstimmten. Da zufällig zur gleichen Zeit rund 2000 Messdienerinnen und Messdiener aus dem Erzbistum bei der Audienz waren und einstimmten, schallten die „kölschen Tön“ über den ganzen Petersplatz. „Der Papst muss sich gefühlt haben wie auf dem Rosenmontagszug“, so Kölschbach.

Auch Ex-Bauer Gereon Glasemacher berichtete dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Das war eine in Erinnerung bleibende Reise. Die gezeigt hat, dass der Karneval Landes- und Kulturgrenzen überschreiten kann. Als wir mit dem Spielmannszug durch die Straßen gezogen sind, haben die meisten Leute wohl nicht verstanden, was passiert. Aber die Lebensfreude ist bei ihnen angekommen.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Nach zweieinhalb Jahren mal wieder mit so vielen Leuten marschiert und zusammengesessen zu haben, sei etwas ganz Besonderes gewesen. Dass der Papst gerade einzog, als die kölschen Lieder angestimmt wurden, vielleicht könne man es als „göttliche Fügung“ bezeichnen, so Glasemacher mit einem Augenzwinkern. Den Abschluss des Jubiläumsjahres feiern die Altstädter am 11. November zur Sessionseröffnung. „Wir hoffen, dass wir trotz Corona und wirtschaftlicher Krisen gut durch den Karneval kommen und drücken auch dem nachfolgenden Dreigestirn der Roten Funken die Daumen“, sagte Präsident Kölschbach. 

KStA abonnieren