Ausbau des Rhein-Energie-StadionsRat prüft, ob ein Stadiondach zwingend nötig ist

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Das Rhein-Energie-Stadion

Köln-Müngersdorf – Ein Ausbau des Rhein-Energie-Stadions ist technisch möglich, aufgrund der hohen Kosten jedoch wirtschaftlich problematisch. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die das Frankfurter Planungsbüro Albert Speer und Partner im Auftrag der Sportstätten GmbH erstellt hat.

Während der 1. FC Köln ankündigte, vorsorglich Flächen für den Bau einer neuen Arena zu suchen, wollen Ratspolitiker eine entscheidende Aussage der Studie nicht ungeprüft hinnehmen. Ihre Hoffnung: Bei einer Erweiterung des Fassungsvermögens um nicht mehr als 10.000 Plätze könne das von Speer für nötig erachtete Lärmschutzdach verzichtbar sein. Dadurch würden sich die Baukosten halbieren.

Komfortdach würde 50 Millionen Euro kosten

Dem Vernehmen nach soll ein „mobiles Komfortdach“, wie es in der Studie heißt, für das Stadion in Müngersdorf gut 50 Millionen Euro kosten. Für den gesamten Ausbau von derzeit 50.000 auf 60.000 Plätze müsste die Sportstätten GmbH als Stadioneigentümer etwa 100 Millionen Euro investieren.

Sollten die Ränge für 67.000 Fans aufgestockt werden, würde das 110 Millionen Euro erfordern. Die vom FC geforderte Maximallösung mit rund 75.000 Zuschauerplätzen würde 160 Millionen Euro kosten. In ihrer Studie hat die Firma Speer aus Lärmschutzgründen für alle drei Varianten ein ausfahrbares Dach geplant, das aus der Spielstätte eine gewaltige Halle macht.

Ist das Dach zwingend nötig?

Eben das müsse nicht zwingend so sein, hieß es am Donnerstag im Rathaus. Vielleicht gebe es andere Möglichkeiten, die Anforderungen an den Lärmschutz zu erfüllen. Die städtische Bauverwaltung soll das gemeinsam mit den Verfassern der Studie klären. „Es ist sinnvoll, die kleinere Ausbaulösung dahingehend vertieft zu untersuchen, ob ein Dach tatsächlich nötig ist“, regt Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Jörg Frank an.

„Der FC ist zu wichtig für Köln, um nicht alles Vertretbare für eine gemeinsame Lösung zu versuchen“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Martin Börschel. Und: „Hat die Stadtverwaltung wirklich alles getan, um Lösungen zu finden statt Probleme?“

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CDU-Fraktionsgeschäftsführer Niklas Kienitz geht davon aus, dass Spitzenvertreter des Fußballklubs, der Stadtverwaltung und des Rats nach der politischen Sommerpause zu einem Gespräch zusammenkommen. Es gehe darum, die jeweiligen Erwartungen und Ziele offen zu besprechen. „Die CDU ist bereit, die Dinge auszuloten.“ Für Grünen-Ratsherr Frank ist klar: „Wenn die städtische Sportstätten GmbH in den Ausbau investiert, muss sie den FC über den Pachtvertrag an den Kosten beteiligen.“

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