330.000 Euro SchuldenStadt Köln versiegelt 25 Glücksspielautomaten in Kalk

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Symbolbild

Köln – Versiegelte Glücksspielautomaten, gepfändetes Bargeld, sichergestellter gepanschter Tabak. Das ist die Bilanz einer weiteren Razzia von Stadt, Polizei und Zoll in zwei Spielhallen im Kölner Stadtteil Kalk. Beide Betreiber hatten zusammen mehr als 330.000 Euro Schulden bei der Stadt, überwiegend wegen nicht bezahlter Gewerbe- und Glücksspielsteuern.

Resultat der Aktion am Dienstagabend ist nun, dass beide Betreiber ihre insgesamt 25 Automaten zwar weiter betreiben dürfen, aber keine Gewinne mehr daraus abschöpfen können. Die Geräte sind nun versiegelt.

Betreiber können Automaten nicht mehr öffnen

Während sich die Maßnahme auf die Kunden der Spielotheken nicht auswirkt, haben die Siegel an den Automaten für die Betreiber unangenehme Folgen. Sie können die Geräte nicht mehr öffnen, ohne das Siegel zu brechen. Damit können sie die Einnahmen vorerst nicht mehr entnehmen – nur im Beisein von Angestellten der städtischen Kämmerei.

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Diese pfänden dann so lange die Münzen und Scheine, bis die Gesamtschulden von mehr als 330.000 Euro zusammengekommen sind. Mehrmals in den kommenden Wochen also werden die städtischen Angestellten die beiden betreffenden Spielhallen mit Säcken voller Geld verlassen.

Razzia in Köln-Kalk: 6.300 Euro in Bar konfisziert

Die Versiegelung diene nach Auskunft der Stadt zum einen, um endlich die ausstehenden Schulden einzutreiben. Zum anderen habe die Maßnahme zuletzt auch dazu geführt, dass die Schuldner zumindest Teile des Geldes schon vorher auf das Konto der Stadtkasse einzahlten, um ihre Automaten schnellstmöglich wieder wie gewohnt betreiben und abschöpfen zu können.

Bei der Aktion am Dienstag wurden außerdem 6.300 Euro in Bar konfisziert. Zudem wurden in beiden Betrieben Verstöße gegen die Verpackungsverordnung festgestellt, weil Getränkeflaschen ohne Pfandsiegel angeboten wurden. Die städtischen Ermittler stellten etwa 420 Getränkeflaschen sicher.

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Vor allem der Bereich um die Kalker Hauptstraße und die Kalk-Mülheimer Straße gilt seit geraumer Zeit als Schwerpunkt der gewerbsmäßigen Kriminalität, unter anderem als Rückzugsort von Tätern nach Einbruchs- und Diebstahlsdelikten, aber auch als Hotspot der Drogenkriminalität und des illegalen Glücksspiels.

Polizei, Zoll und verschiedene städtische Ämter durchsuchen daher regelmäßig Cafés, Bars und Spielotheken in dem Stadtteil, zuletzt Ende Juli bei einer größeren Aktion auf der Kalk-Mülheimer Straße. Seit vergangenem Jahr wird der Bereich von der Polizei mit Videokameras beobachtet.

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