350 Jahre Kölner Kevelaer-WallfahrtTraditionsverein lädt Woelki vom Jubiläum aus

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Kevelaer-Wallfahrt 2021 2

Wallfahrt Köln–Kevelaer 2021

Köln – „Maria, zu dir kommen wir!“ Dieses fromme Bekenntnis nimmt die Kölner „Kevelaer-Bruderschaft von 1672“ seit 350 Jahren wörtlich. So lange schon findet nämlich Jahr für Jahr eine Wallfahrt von Köln in den 100 Kilometer entfernten Marienwallfahrtsort Kevelaer und zurück statt.

Ein erster Höhepunkt im Jubiläumsjahr 2022 ist ein Festgottesdienst in der romanischen Basilika Sankt Kunibert am kommenden Samstag. Zelebrant der feierlichen Messe im „Marienmonat“ Mai ist der Kölner Stadtdechant Robert Kleine. Freundinnen und Freunde der Kirchenmusik kommen mit der „Marienzeller Messe“ für Chor und Orchester von Josef Haydn auf ihre Kosten.

Wallfahrt mit mehr als 100 Fußpilgern Ende Juli

Die diesjährige Wallfahrt ist in der letzten Juli-Woche geplant. Die Bruderschaft rechnet mit mehr als 100 Teilnehmenden, knapp die Hälfte von ihnen Kinder und Jugendliche. Zu den Fußpilgerinnen und -pilgern kommen weitere gut 100 Teilnehmende einer Buswallfahrt.

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Kevelaer imago Rainer Unkel

Ziel der Kölner Kevelaer-Wallfahrt ist die Marienkapelle (l.) mit dem Gnadenbild.

Mit dem „Gnadenbild“ der „Maria Consolatrix afflictorum“ (Maria, Trösterin der Betrübten) gehört das niederrheinische Kevelaer zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten in Deutschland.

Jubiläum Kevelaer-Wallfahrt

Samstag, 14. Mai, 16.30 Uhr marianisches Glockenkonzert an der Basilika Sankt Kunibert, Kunibertsklostergasse 2, 50668 Köln. 17.30 Uhr Jubiläumsmesse, anschließend Empfang in der Aula der Ursulinenschule, Machabäerstraße.

Weitere Informationen auf der Homepage des Vereins und unter Telefon 0221/121214.

Die Bruderschaft sei „eine bunte Mischung der Gesellschaft“, betont ihr Präfekt Michael Rind. Die Teilnahme an der Wallfahrt steht auch Nichtmitgliedern offen – unabhängig von Konfession, ethnischer Herkunft, Geschlecht, Familienstand oder sexueller Orientierung, so Rind.

Einladungen zurückgezogen

Mit ausdrücklichem Bezug auf den Missbrauchsskandal und die entstandene Vertrauens- und Führungskrise im Erzbistum Köln erklärt Rind, dass der Traditionsverein sowohl Kardinal Rainer Woelki und seinen Generalvikar Markus Hofmann als auch den für Kevelaer zuständigen Bischof Felix Genn (Münster) von der Feier der Jubiläumsgottesdienste nach bereits erfolgter Zusage wieder ausgeladen habe.

„Die Entwicklungen und Vorkommnisse der vergangenen Jahre in der katholischen Kirche – gerade auch in unserem Erzbistum – machen uns sprach- und fassungslos, und immer weniger bis gar nicht mehr erkennen wir uns mit unseren Anliegen hierin wieder“, so Rind. „Wir werden versuchen, denen einen Ort zu bieten, die derzeit orientierungslos, verwirrt, verletzt und enttäuscht die Glaubensgemeinschaft der Kirche verlassen.“

Wie Rind weiter erläuterte, hätten sich auch die Rahmenbedingungen für die Aktivitäten der Bruderschaft spürbar verschlechtert: Zum einen würden die Pilgernden unterwegs zunehmend angefeindet, zum anderen sei mit Einbußen bei den Teilnehmerzahlen zu rechnen.

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Umso mehr gelte es um einer Zukunft als „überzeugende christliche Gemeinschaft“ willen, „unser sich unvermindert an den Grundwerten der Frohen Botschaft und an unserem Auftrag der Nachfolge orientierendes Profil zu schärfen“.

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