50 Jahre HöhnerKölner Ausstellung mit besonderem Angebot für Fans

Lesezeit 4 Minuten
Neuer Inhalt (3)

Ausstellungseröffnung 50 Jahre Höhner

Köln – Das Kölnische Stadtmuseum zeigt eine große Ausstellung zu „50 Jahre Höhner“, die in Ermangelung eigener Räume - das Museum im Zeughaus ist wegen Renovierung über Jahre geschlossen - ab sofort bis 12. Februar 2023 in der Halle des Kölner Maritim-Hotels am Heumarkt stattfindet. Der Eintritt ist frei.

Die Ausgangslage für die Kuratorin Johanna Cremer ist schwierig, da die an die Halle angrenzenden Räumlichkeiten aufgesplittet in zahlreiche kleine Ladenlokale und Restaurants sind.

Die Großzügigkeit der Mall spiegelt sich in den Einzelräumen also nicht wieder. Doch man weiß sich zu helfen, gliedert die Bandgeschichte in sechs Themenbühnen, und nutzt nur den vorderen Teil der Halle, die Ausstellung gruppiert sich um die Galerie an der Treppe sozusagen über der Rezeption. Zeitreise der Bandgeschichte

Alles zum Thema Höhner

Auf den Themenbühnen werden die Besucher mitgenommen auf eine Zeitreise aus fünf Jahrzehnten Bandgeschichte. Seit 1972 sorgen die Höhner - damals noch unter dem Namen „Ne Höhnerhoff“ - erstmals im Fastelovend für Stimmung. Aus dem etwas durchgeknallten Projekt vierer Studenten, die ihr Studium finanzieren wollten und mit lauten „Gack, gack, gack“-Rufen im Federkostüm die Karnevalsbühnen stürmten, wurde mit dem Einstieg von Sänger Peter Horn 1977 eine ernstzunehmende Band. Der kombinierte irische Musik mit kölschen Texten und schrieb Songs wie „Echte Fründe“, „Ich ben ene Räuber“ oder „Blootwoosch, Kölsch un e lecker Mädche“.

Die Höhner gewannen zumal mit Frontmann Henning Krautmacher (seit 1986) an Profil, auch im Vergleich zu den bis dahin alles weit überragenden Bläck Fööss. Man legte sich einheitliche Bühnenkostüme zu, scheute auch vor hochdeutschen Texten nicht zurück, ist bis heute mit Schlagerstars wie Andrea Berg oder Helene Fischer befreundet. TV-Auftritte in Schlager- und Volksmusik-Shows gab es immer öfter.

Vielfältige Höhner-Projekte

Soziales Engagement etwa bei „Arsch huh“ gegen Neonazis und Rassismus oder für Obdachlose beim Lobby-Restaurant „Lore“ gehört seit Anfang der 1990er Jahre konsequent zur Band. Hinzu kamen Projekte wie „Höhner Classics“ in der Philharmonie, weihnachtliche Mitmachkonzerte im Dom oder die „Höhner Rockin' Roncalli Show“.

Man schrieb die FC-Hymne und mit „Wenn nicht jetzt, wann dann“, den Song zur Handball-WM 2007. Die Höhner sind heute deutschlandweit bekannt und spätesten seit „Viva Colonia“ als internationale Botschafter des kölschen Lebensgefühls unterwegs. So waren sie mit den Roten Funken auf der Expo in Shanghai, in Kuba und den USA.

Ausstellung mit vielen Highlights

All dies wird dokumentiert vom ersten (und letzten existierenden) Federkostüm über Hänneschen-Puppen, zahllose Vinylplatten und Fotos, Preise wie den „Närrischen Oscar“ oder rot-weißen Spezialschuhen aus China. Die Musiker aller Höhner-Generationen haben die meisten Devotionalien beigesteuert. Und natürlich gibt es Musik, auf I-Pads und Video-Screens, sind die Evergreens der Höhner zu hören. Auch die „Kölsche Stuff“ wird bespielt, hier hat das Maritim als dauerhafter Partner den „Höhnerstall“ abgelöst, es gibt eine Wurlitzer-Musikbox mit 50 Höhner-Hits.

Über ein Highlight der Ausstellung freut sich Sänger Henning Krautmacher ganz besonders: „Im Rahmen der Ausstellung gibt es ein Höhner-Sound-Studio. Dabei handelt es sich um eine professionelle Aufnahmekabine samt Tontechniker und Höhner-Mischpult“, erzählt er. „Jeder, der möchte, kann dann unter dem Motto ´Sing deinen Höhner Song` diesen professionell aufnehmen. 16 Songs stehen zur Auswahl. Anschließend wird die Aufnahme abgemischt und als Datenstick oder CD nach Hause geschickt.“

Öffnungszeiten und Preise unter hoehner.com. Begleitend zur Ausstellung gibt es ein 224-seitiges Buch von Peter Feierabend mit dem Titel „Höhner #50. Wo mir sin is Kölle!“  (29,95 Euro). Das Cover ist gestaltet wie das „Let it Bleed“-Album der Rolling Stones und ab kommenden Dienstag, 6. September, auch im Shop des „Kölner Stadt-Anzeiger“ erhältlich.

Das könnte Sie auch interessieren:

50 Jahre Höhner: „Kumm, loss mer fiere!“ Die Jubiläumsausstellung im Maritim-Hotel Köln, Heumarkt, vom 31. August 2022 bis 12. Februar 2023. Öffnungszeiten: Di – Fr 12–19 Uhr, Sa, So 11–18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Es gibt zahlreiche ebenfalls kostenlose Führungen und Gespräche mit Musikern. Termine unter koelnisches-stadtmuseum.de

KStA abonnieren